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Sonntag, 10.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Coronakrise in Augsburg: Bürgerliche Mitte will Schnelltests für Stadtregierung und Stadträte

Da eine Quarantänesituation für Stadträte zu vermeiden sei, plädiert die Fraktion der Bürgerlichen Mitte für freiwillige Corona-Schnelltests bei Augsburger Mandatsträgern.

“Der Stadtregierung und den Stadträten soll es ermöglicht werden, sich vor den jeweiligen Sitzungen (Ausschüsse, Stadtratssitzungen, etc.) freiwillig einem Corona-Schnelltest zu unterziehen. Die Verwaltung wird beauftragt ein entsprechendes Regelwerk und Verfahren für diese freiwilligen Corona-Schnelltest kurzfristig zu erarbeiten.” So lautet der Antrag der fünf Stadträte, die der Bürgerlichen Fraktion angehören.

Mit den freiwilligen Schnelltests werde die Sicherheit um ein Vielfaches erhöht. Es gehe hier nicht nur um die Ausschuss- und Stadtratssitzungen, sondern auch um die Begegnungen mit den Mitarbeitern und den Bürgern. “Sollte ein positives Testergebnis vorliegen, kann das Gesundheitsamt in diesem Fall schnell reagieren und entsprechende Kontaktpersonen ermitteln. So wären ggfs. auch wieder Stadtratssitzungen in voller Besetzung möglich”, so die Begründung des Antrags.

Virologen sehen Alten- und Pflegeheime sowie Schulen als wichtigste Bereiche für die ersten Schnelltests, und zwar für die Pflegekräfte sowie Lehrerinnen und Lehrer. Strittig ist, ob jetzt auch schon die Besucher und Besucherinnen von Pflegeheimen in den Genuss kommen können, solange es noch nicht genügend Tests gibt. Und genau daran könnte der Antrag der Bürgerlichen Mitte scheitern: Es gibt noch nicht genügend Schnelltests, weshalb sie außerhalb der priorisierten Gruppen noch nicht so einfach erhältlich sind.

Wie genau die Tests Auskunft über eine Corona-Infektion geben, ist noch in der Erprobungsphase. Aktuell gelten Antigen-Schnelltests als weniger sicher als PCR-Tests. Die Qualität des Ergebnisses sei auch davon abhängig davon, wie gut die Probenentnahme ist. Das Risiko bestehe, dass ein falsch angewendeter Test eine Sicherheit vortäusche, die nicht gegeben sei. “Daher sei der Test auch nichts für den Privatgebrauch, so Virologe Prof. Bodo Plachter von der Universität Mainz.” Ins gleiche Horn bläst auch der Hersteller R-Biopharm: “Die Tests sind ganz klar für Professional Use.” Übersetzt heißt das: Aktuell sind die Tests für Gruppen vorgesehen, die medizinisch geschult sind.