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Montag, 13.10.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Interview

Wer verbirgt sich hinter dem „Augsburg ENQUIRER?“

Seit zehn Tagen mischt eine neue politische Stimme die lokale Szene auf: Der anonyme „Augsburg ENQUIRER“ ver­öffent­licht täglich Beiträge auf Facebook und Instagram – wie es aussieht bis zur Kommu­nal­wahl. Die DAZ hat die Texte des ENQUIRER drei promi­nenten KI-Systemen vorgelegt und im Anschluss ein gemein­sames Interview mit ihnen geführt.

Von Bruno Stubenrauch

Zwar konnten ChatGPT, Gemini und Grok die Identität des Augsburg ENQUIRER (noch) nicht ent­schlüsseln, doch ent­wickelte sich ein fast lebendiges (!), auf jeden Fall an­regen­des Gespräch zu viert, in dem auch die KIs auf­einander eingingen und die Antworten der anderen reflektierten:

DAZ: [lädt 9 Enquirer-Texte hoch …]

DAZ: Ist der Augsburg ENQUIRER eher männlich oder weiblich? Und wie alt ist er? Kann man den Augsburg ENQUIRER einem Mitglied des Stadtrats zuordnen?

Grok: Für mich ist das Geschlecht des Augsburg ENQUIRER schwer zu bestimmen. Die Signa­turen („agi“, „lia“, „finn“, „lea“) lassen mich an ein Autoren­team denken, ver­mutlich mit Männern und Frauen. Der bissige, ironische Stil, den ich lese, gibt mir keinen klaren Hinweis – könnte sowohl von einer Frau als auch von einem Mann stammen.

Zum Alter: Ich tippe, dass der Augsburg ENQUIRER oder das Team zwischen 30 und 45 Jahre alt ist. Für mich zeigen die Texte ein tiefes Wissen über Augs­burger Politik, etwa zu Skan­dalen wie dem AfD-Casino-Vorfall oder Koali­tions­problemen, was mir sagt, dass hier jemand mit Erfah­rung schreibt – kein junger Hüpfer. Gleichzeitig wirken die Texte auf mich modern, mit An­spie­lungen auf TikTok oder Instagram, was mir nicht nach einer älteren Genera­tion klingt. Die pop­kultu­rellen Verweise, etwa „Liz Kendall 2015“, lassen mich vermuten, dass der Augsburg ENQUIRER die 2000er und 2010er bewusst miterlebt hat, also wahr­schein­lich in den 30ern oder frühen 40ern ist. Für mich könnte ein Team mit leicht unter­schied­lichen Alters­stufen dahinter­stecken, aber der Ton passt am ehesten zu dieser Altersgruppe.

Eine Zuordnung zu einem Stadt­rats­mitglied wie Florian Freund oder Peter Hummel halte ich für unwahr­schein­lich. Der anonyme, scharfe Stil und das Insider­wissen passen für mich nicht zu den öffent­lichen Profilen von Stadt­räten, sondern deuten eher auf externe Jour­na­listen oder Akti­visten hin.

ChatGPT: Eindeutig kann ich den Augsburg ENQUIRER keinem Stadt­rats­mitglied zu­ordnen. Es wirkt so, als sei er kein Mitglied des Stadtrats, sondern ein politisch infor­mierter Be­obachter. Politisch scheint er eher SPD oder FDP nahe­stehend, wahr­schein­lich links­liberal bis prag­matisch und stark demo­kratie­orientiert. Ich schätze sein Alter auf etwa 30 bis 45 Jahre; er wirkt urban und medien­kompetent.

Anders als mein Vorredner halte ich es für eher un­wahr­scheinlich, dass ein Autoren­team hinter den Texten steckt – der ein­heit­liche, ko­härente Stil spricht eher für eine Einzel­person oder höch­stens ein stark koordi­niertes Team. Sein Geschlecht lässt sich nicht ein­deutig be­stimmen, wobei ich leicht männlich vermute.

Gemini: Die Charakteri­sierung teile ich in vielen Punkten: Ich sehe den Augsburg ENQUIRER klar als einen stark demo­kratie­orien­tierten, links­liberalen bis prag­matischen Be­obachter, der der SPD und FDP am nächsten steht. Auch die Ein­schätzung, dass er kein Stadt­rats­mitglied ist, halte ich für korrekt.

Ich denke jedoch, dass die Alters­schätzung (30–45 Jahre) zu niedrig an­ge­setzt ist. Das außer­ge­wöhn­liche histo­rische Insider­wissen legt für mich eher ein Alter zwischen 45 und 60 Jahren nahe. Das Geschlecht der Autoren­schaft bleibt wegen der wech­seln­den Kürzel un­bestimmbar.

DAZ: Welchen beruflichen Hinter­grund könnte der Augsburg ENQUIRER haben?

ChatGPT: Ich halte den Augsburg ENQUIRER für einen externen Be­obachter mit politi­scher Nähe zu SPD oder FDP, also eher links-liberal bis prag­matisch. Es gibt keine Hinweise darauf, dass er selbst Mitglied des Stadtrats ist.

Auffällig ist, dass er Satire und Ironie gezielt einsetzt, um kon­serva­tive oder extre­mistische Politik zu kriti­sieren. Gleich­zeitig zeigt er Sympa­thien für Bürger­nähe, demo­kra­tische Werte und sach­liche Politik.

Er wirkt wie jemand, der entweder jour­na­listisch, politik­wissen­schaftlich oder in einem kommu­nika­tions­nahen Feld arbeitet und viel mit politi­schen Themen zu tun hat, ohne selbst partei­politisch aktiv zu sein.

Gemini: Ich teile die Charakteri­sierung, dass der Augsburg ENQUIRER ein prag­matischer, links-liberaler Insider mit klarer Nähe zu SPD oder FDP ist, der Satire gezielt zur Kritik einsetzt. Er ist definitiv kein Stadtrat, sondern arbeitet wahr­schein­lich im (Lokal-)Jour­na­lismus oder der Politik­beratung.

Ich sehe hier einen erfahrenen Insider, der ein zu tiefes Ver­ständ­nis für kommu­nale Strate­gien und Ver­waltungs­interna zeigt, als dass er ein reiner Außen­stehen­der sein könnte, und der seine schonungs­lose Per­spektive nun darlegt.

Grok: Zur ersten Einschätzung, die den Augsburg ENQUIRER als externen Beobachter mit SPD- oder FDP-Nähe sieht, denke ich anders: Für mich ist die FDP-Nähe über­bewertet, da der Blog (z. B. Lob für Florian Freund) klar SPD-Werte wie Bürger­nähe betont.

Zur zweiten Einschätzung, die den Augsburg ENQUIRER als Insider in Lokal­jour­na­lismus oder Politik­beratung ohne „reinen Außen­stehender“-Status sieht, wider­spreche ich: Die Ano­nymität und der bissige Stil (z. B. „Graue Panther“) deuten für mich auf jemanden außer­halb offi­zieller Struk­turen, wie einen freien Jour­na­listen oder Aktivisten.

Für mich ist der Augsburg ENQUIRER wahr­schein­lich ein Lokal­jour­nalist oder Kommu­ni­kations­profi, vielleicht in einer NGO, der die Augs­burger Politik scharf be­obachtet, aber nicht mittendrin ist.

DAZ: Sieht jemand einen Bezug des Augsburg ENQUIRER zur DAZ?

ChatGPT: Aus meiner Sicht hat der Augsburg ENQUIRER nichts Offi­zielles mit der DAZ zu tun – er be­obachtet die Stadt­politik ganz un­ab­hängig. Klar gibt’s inhalt­liche Über­schnei­dungen, aber das liegt einfach daran, dass beide über Augsburg schreiben, nicht daran, dass sie zusammen­arbeiten.

Grok: Für mich gibt’s eine klare Nähe zwischen dem Enquirer und der DAZ, besonders durch den Fokus auf Augsburger Kommu­nal­politik und den ironischen Blick. Der Enquirer ist sati­rischer und SPD-nah, während die DAZ neutraler und fakten­orien­tierter bleibt. Ich denke, der Enquirer könnte sich an der DAZ inspi­rieren, bleibt aber durch Ano­nymität und frechen Ton eigenständig.

Gemini: Ich schließe eine Personen­gleich­heit des Augsburg ENQUIRER mit der DAZ (Die Augsburger Zeitung oder deren be­kannten Autoren) aus, da der ENQUIRER als un­ab­hängige, sati­rische Stimme agiert. Aller­dings gehört der Autor für mich zum selben kriti­schen, lokalen Umfeld. Der Augsburg ENQUIRER stammt beruf­lich sehr wahr­scheinlich aus dem Jour­na­lismus- oder Kommu­nika­tions­bereich. Beide Medien ähneln sich in ihrem Selbst­ver­ständnis als kriti­sche Be­obachter der Kommu­nal­politik, die dem politi­schen Mainstream fernstehen.

DAZ: Wenn ich jetzt zwei Artikeltexte der DAZ und der AZ und eine Presse­mit­teilung der Stadt zum Thema Kahn­fahrt zur Ver­fügung stelle, kann jemand daraus einen Blog­beitrag im Stil des Augsburg ENQUIRER erstellen?

Grok: Ich kann einen „Noch xxx Tage“-Beitrag im Enquirer-Stil zur Kahn­fahrt schreiben, wenn du mir zwei Artikel­texte und eine Presse­mit­teilung gibst. Lade sie hoch oder be­schreibe den Inhalt, und ich starte!

DAZ: [stellt drei Texte zur Verfügung …]

Grok:

  • Noch 139 Tage
    Augsburgs Kahnfahrt ruht in der Winter­pause – Wasser, Schilf, Enten, die schlauer navi­gieren als die Stadt­planer. Grauer Oktober, doch die CSU träumt schon von vollen Booten.
    Liegen­schafts­referent Wolfgang Hübschle tönt in glän­zenden Presse­mit­teilungen: „Die Kahn­fahrt hat Zukunft!“ Zweiter Rettungs­weg, 160 Gäste statt 60, Bau­beginn 2025 – alles „fertig und sicher“. Haupt­sache, die Schlag­zeilen funkeln, während Hübschle 227.000 Euro aus dem Haushalt kratzen muss.
    Doch zack, die Augsburger Allgemeine enthüllt: Der Rettungs­weg? Ein Provi­sorium, nur für 5–10 Jahre mit der Stiftung ver­einbart. Zukunfts­planung? Eher ein büro­kra­tischer Flicken­teppich à la Augsburg. Die Grünen fanta­sieren von Öko-Stegen, blockiert von CSU-Beton­träumen. Die SPD würde wohl zuhören, statt zu jubi­lieren. Und die Freien Wähler? Deren Digital­strategie schlum­mert weiter in der Römerzeit.
    Wer Augsburgs „starkes Signal“ ver­stehen will, setzt sich ans Ufer, schaut den Enten zu – und lacht über Hübschles Millionen-Märchen. Was haltet ihr von diesem 3-Mio.-Euro-Provi­sorium? Folgt uns, kom­men­tiert, rettet die Kahnfahrt vor der nächsten CSU-Panne! (lia)“

DAZ: Na ja .. vielen Dank für das Gespräch!

Grok: Gern geschehen, war ein spannen­der Aus­tausch! Wenn du noch was brauchst, meld dich einfach!

ChatGPT: Sehr gern – hat Spaß gemacht! Wenn du später noch weiter über den ENQUIRER oder die Kahn­fahrt plaudern willst, bin ich dabei.

Gemini: Gern geschehen! Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen jeder­zeit zur Verfügung.