Von Papstkritik und Syphilis
Er war eine schillernde Figur: ein ewiger Student, ein Kämpfer gegen die „Verweltlichung“ der Kirche, ein Syphiliskranker, ein anerkannter Literat und Humanist, ein edler „Reichsritter“ und vieles mehr. Nächsten Mittwoch, den 24. November um 19 Uhr widmet sich ihm eine szenische Lesung an einem historischen Ort: der St. Anna Goldschmiedekapelle. „Die Passion des Ulrich von Hutten – Ritter, Humanist und Literat im Kampf gegen Papsttum, Fugger und die Syphilis“, heißt die Veranstaltung über den Schriftsteller, der bisher in Augsburg kaum wahrgenommen wurde, obwohl er hier im im reformationsentscheidenden Jahr 1518 ein wichtiger – und eloquenter – Zeitzeuge war. Im Rahmen der Lutherdekade – Vorlauf zu „500 Jahre 1517“ – soll sich das ändern. Mit den Mitteln der klassischen Literatur schrieb von Hutten Satiren auf seine Zeitgenossen, etwa den Kardinal Cajetan, aber auch über seine eigene Syphilis-Erkrankung, die er mit Hilfe der Fugger zu kurieren hoffte. Die Veranstalter kündigen an, es werde „teilweise durchaus heiter.“
„Die Passion des Ulrich von Hutten – Ritter, Humanist und Literat im Kampf gegen Papsttum, Fugger und die Syphilis“. Szenische Lesung mit Nicola Ressel (Parktheater) und Stadtdekanin Susanne Kasch in der Rolle des Kardinal Cajetan). Mit zahlreichen zeitgenössischen Bildern. Zusammenstellung und Präsentation von Dr. Michael Friedrichs.