Ursprung der Welt: letzte Aufführung
Soeren Voimas „Ursprung der Welt“ wird am morgigen Mittwoch, 12. März 2014 um 19.30 Uhr letztmalig in der Brechtbühne aufgeführt.
„Dieses Stück geht auf eine sehr alte Geschichte zurück, die erstmals im fünften vorchristlichen Jahrhundert von dem Historiker Herodot niedergeschrieben wurde. Die Namen von Herodots Protagonisten hat Voima beibehalten: Gyges und Kandaules. Doch worum es in dieser Geschichte geht, ist schwer zu erzählen, weil mythologische Überlieferungen kaum ohne Kontext, ohne Betrachtung ihrer moralischen, mystischen, historischen und psychologischen Dimensionen wiedergegeben werden können. Es geht ums Sehen und Gesehen werden, es geht um Freundschaft und Liebe, Rache und Tod, um tradierte Sittengesetze und deren Übertretung. “ So Frank Heindl in seiner Besprechung in der DAZ. schrieb die Augsburger Allgemeine nach der Premiere. – Die beiden Freunde Kandaules und Gyges betreiben eine Werbeagentur. Kandaules, ein voll integrierter und aufgeklärter Moslem, ist der Kreative; Gyges der Geschäftstüchtige. Ihr nächster Auftrag: Sie sollen eine Werbekampagne für den Islam entwickeln. Kandaules findet das geschmacklos, Gyges finanziell höchst attraktiv. Genervt reist Kandaules zu einer Beerdigung in seine arabische Heimat. Als er nach Deutschland zurückkehrt, ist er verheiratet. Seine Frau Nyssia trägt Burka und ist eine entfernte Cousine, die ihm vor 20 Jahren versprochen wurde. Damit wenigstens sein Freund Gyges versteht, warum er das getan hat, überredet er ihn, Nyssia heimlich ohne Schleier zu sehen. Doch Gyges bleibt dabei nicht unentdeckt und die Katastrophe nimmt ihren Lauf.