Uraufführung im Hoffmannkeller: „Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche“
Im Hoffmannkeller steht eine vielversprechende Uraufführung auf dem Programm.
Rosalinda Kalganova ist Tatarin. Als ihre Tochter Sulfia ihr mitteilt, sie sei schwanger, ohne zu wissen von wem, achtet Rosalinda vor allem auf ihre Haltung – hält den Rücken gerade und legt die Hände würdevoll in ihren Schoß. Der von Rosalinda beschlossene Abtreibungsversuch scheitert und Aminat, ihre Enkelin, wird geboren. Doch Rosalinda liebt Aminat. Sie liebt sie mehr als die eigene Tochter, die sie für dumm, einfältig und schwach hält. Die mütterliche Leidenschaft, mit der Rosalinda ihrer Enkelin begegnet, führt ständig zu erbitterten Kämpfen zwischen Mutter und Tochter um das heranwachsende Mädchen. Alina Bronsky hat mit „Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche“ eine Familiengeschichte über drei Generationen geschrieben, in der die Männer sich dem unwiderstehlichen Matriarchat unterordnen müssen. Dabei geht es weniger um die tatarische Küche, als vielmehr um die Schärfe, die das Leben bereithält – angefangen beim ärmlichen Leben in der Mangelwirtschaft Russlands bis hin zur Auswanderung ins heutige Deutschland. Ute Fiedler, Kerstin König und Gregor Trakis spielen in der Uraufführung des Stückes, Premiere ist am Donnerstag, 16. Juni um 20 Uhr im Hoffmannkeller.