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Freitag, 07.03.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Stadtwerke versüßen den Abschied von der Glühlampe

Tausende Augsburger nutzten am Samstag die Gelegenheit, auf dem Rathausplatz kostenlos eine Glühbirne gegen eine moderne Energiesparlampe zu tauschen und sich zu den neuen Strom sparenden Leuchtmitteln zu informieren.

„Die EU hat die Glühlampe verboten“, heißt es seit 1. September vereinfachend. Tatsächlich hat die EU Minimalanforderungen an die Energie-Effizienz von Haushaltslampen festgelegt. Diese Anforderungen sind mit der „guten alten“ Glühbirne nicht mehr zu erfüllen. Deshalb müssen seit dem 1. September 2009 die Glühlampen schrittweise aus den Regalen verschwinden. An ihre Stelle werden Energiesparlampen treten.

Insgesamt 3.000 Stück der modernen Leuchtmittel stellten die Stadtwerke Augsburg im Rahmen der Aktion „Stromdiät – runter mit den KILOwattS“ am Samstag gratis zur Verfügung – im Austausch gegen Glühbirnen. Die Augsburger nutzten das Angebot ausgiebig. Nach eineinhalb Stunden waren bereits über tausend Glühbirnen in die riesige Entsorgungsbox auf dem Rathausplatz gewandert.

Eine Lampe pro Person: Bianca Weitkus (Mitte) von den Stadtwerken tauschte Neu gegen Alt

Am umlagerten Informationstisch daneben räumte unterdessen Ralf Bendel vom Umweltamt mit den zahlreichen Vorurteilen gegen die Energiesparlampen auf. „Ich habe gehört, dass Energiesparlampen elektromagnetische Strahlung abgeben“, gab ein älterer Herr zu bedenken. „Das ist richtig, Glühlampen aber auch“, klärte Bendel auf. Auch Entsorgungstipps hatte er parat, sollte eine Energiesparlampe mal zu Bruch gehen: Mit dem Haushaltsbesen zusammenkehren und in einen Plastikbeutel geben reiche aus, um der Gefahr von Quecksilberemissionen zu begegnen. Im Hausmüll haben defekte und zerbrochene Energiesparlampen jedoch nichts zu suchen. Im Gegensatz zur alten Glühbirne sind sie Sondermüll und müssen bei Sammelstellen abgegeben werden.

Zu jedem Vorurteil eine Antwort: Ralf Bendel vom Umweltamt (links)

Wer dem Mann vom Umweltamt länger zuhörte, dem wurde allerdings klar, dass der Energiesparlampenkauf komplizierter ist als der Glühbirnenkauf und eine Wissenschaft für sich sein kann. Je nach Einsatzzweck muss zu speziellen Modellen gegriffen werden. Beispielsweise sind nicht alle der modernen Leuchtmittel dimmbar. Bei der Lichtfarbe muss man sich zwischen warmweiß, neutralweiß und „Tageslicht“ entscheiden. Auch bei der Schaltfestigkeit gibt es riesige Unterschiede. Während Billigmodelle unter Umständen schon nach 5.000-maligem Einschalten aufgeben, bringen es Markenfabrikate problemlos auf das Hundertfache, nämlich auf eine halbe Million Schaltvorgänge.

» Flyer „Energiesparlampen – die neue Generation“ (pdf, via Umweltamt)

Die 4 Stufen des Glühlampenausstiegs gemäß EU-Verordnung: Seit 1. September 2009 gibt es keine 100-Watt-Glühbirnen und matte Glühbirnen mehr zu kaufen (Grafik: Umweltamt)