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Dienstag, 19.09.2023 - Jahrgang 15 - www.daz-augsburg.de

Stadt muss Wasserversorgung nicht ausschreiben

Die europäische Dienst­leistungs­richtlinie, die unter anderem darauf abzielt, die Wasser­versorgung in Europa dem Wettbewerb preiszugeben, hat in der jetzigen Form in Augsburg keine Folgen.

Wasser - Foto: Kleeblatt-Film

Darauf wiesen die Stadtwerke Augsburg am Freitag hin. „Die Stadtwerke können die Bürger in Augsburg auch weiterhin mit naturbelassenem Trinkwasser bester Qualität versorgen“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Claus Gebhardt. Nach der am 24. Januar vom Binnenmarkt-Ausschuss des Europäischen Parlaments beschlossenen Richtlinie muss die Stadt Augsburg ihre Wasser­konzession nicht europaweit ausschreiben, weil die Stadtwerke die beiden Ausnahmekriterien erfüllen: Sie sind eine 100prozentige Tochter der Stadt Augsburg und versorgen zu mehr als 80 Prozent das eigene Stadtgebiet.

Dennoch sind die Stadtwerke Augsburg gegen die Richtlinie: Die Versorgung der Bürger mit dem lebens­wichtigen Nahrungs­mittel Trinkwasser dürfe nicht dem freien Markt und damit dem Gewinnstreben von Großkonzernen ausgesetzt werden, so Gebhardt. Der Stadtwerke-Geschäftsführer hofft, dass die jetzt anstehenden Verhandlungen von Europäischem Parlament, Kommission und Rat noch dazu führen, die Trink­wasser­versorgung gänzlich von der Dienst­leistungs­richtlinie auszunehmen. Mit einem Ergebnis ist nicht vor Juli 2013 zu rechnen.

Foto: Kleeblatt-Film