Stadt muss Wasserversorgung nicht ausschreiben
Die europäische Dienstleistungsrichtlinie, die unter anderem darauf abzielt, die Wasserversorgung in Europa dem Wettbewerb preiszugeben, hat in der jetzigen Form in Augsburg keine Folgen.
Darauf wiesen die Stadtwerke Augsburg am Freitag hin. „Die Stadtwerke können die Bürger in Augsburg auch weiterhin mit naturbelassenem Trinkwasser bester Qualität versorgen“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Claus Gebhardt. Nach der am 24. Januar vom Binnenmarkt-Ausschuss des Europäischen Parlaments beschlossenen Richtlinie muss die Stadt Augsburg ihre Wasserkonzession nicht europaweit ausschreiben, weil die Stadtwerke die beiden Ausnahmekriterien erfüllen: Sie sind eine 100prozentige Tochter der Stadt Augsburg und versorgen zu mehr als 80 Prozent das eigene Stadtgebiet.
Dennoch sind die Stadtwerke Augsburg gegen die Richtlinie: Die Versorgung der Bürger mit dem lebenswichtigen Nahrungsmittel Trinkwasser dürfe nicht dem freien Markt und damit dem Gewinnstreben von Großkonzernen ausgesetzt werden, so Gebhardt. Der Stadtwerke-Geschäftsführer hofft, dass die jetzt anstehenden Verhandlungen von Europäischem Parlament, Kommission und Rat noch dazu führen, die Trinkwasserversorgung gänzlich von der Dienstleistungsrichtlinie auszunehmen. Mit einem Ergebnis ist nicht vor Juli 2013 zu rechnen.
Foto: Kleeblatt-Film