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Dienstag, 19.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Kurt Gribl zu den Gerüchten um seine berufliche Zukunft: „Nein, unzutreffend!“

Was macht Augsburgs amtierender Oberbürgermeister Kurt Gribl ab Mai 2020, wenn seine Amtszeit endet? Diese Frage beschäftigt aktuell die Stadtgesellschaft stärker als die Frage, wer OB-Kandidat der SPD wird.

Von Siegfried Zagler

Beide Fragen sind nach Recherchen der DAZ völlig offen. Nachdem die Gerüchte nicht abrissen, dass OB Gribl entweder bei der Bayerischen Landesbank für den Vorstand oder beim Bayerischen Sparkassenverband als Präsident im Gespräch sei, gab es eine kurze DAZ-Anfrage im OB-Referat mit einer noch kürzeren Antwort: „Nein, unzutreffend – beides!“

Die Nachfolge für den amtierenden Sparkassenpräsidenten Dr. Ulrich Netzer stehe bereits fest, wie in diesem Zusammenhang zu erfahren war. Kurt Gribl ist es nicht. Für Augsburgs Stadtoberhaupt steht die berufliche Zukunft nach seiner Amtszeit demnach noch nicht fest, „alles ist weiterhin offen“, so Gribl.

In Sachen OB-Kandidatur hat sich bei der SPD ebenfalls noch nichts getan. „Fast nichts“, möchte man hinzufügen, denn immer stärker verdichten sich die Anzeichen, dass die Augsburger Sozialdemokraten den Fehler begehen werden, auf den amtierenden Ordnungsreferenten Dirk Wurm zu setzen. Ein unbekannter „Mister X“, also ein Mann außerhalb des Parteikaders wird es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht werden, wie die DAZ über den „SPD-Flurfunk“ erfuhr. Wurms einziger Gegenspieler ist der SPD-Fraktionschef Florian Freund. „Die beiden werden das freundschaftlich unter sich klären“, heißt es aus informierten SPD-Kreisen.

Neben Eva Weber (CSU) und Bruno Marcon (Augsburg in Bürgerhand) und Martina Wild (Grüne), die noch ein partei-internes Nominierungsreferendum der Mitglieder abwarten muss, gibt es derzeit für die kommende Kommunalwahl im Frühjahr 2020 ein OB-Kandidaten-Tableau der üblichen Verdächtigen: Für die ÖDP wird Christian Pettinger antreten und wohl auch von der Partei aufgestellt werden. Das Gleiche gilt für Frederik Hintermayr (Linke) und Markus Bayerbach (AfD). Wer für Pro Augsburg die Frontfrau (Frontmann) macht, ist noch offen. Ebenso ist noch offen, wer für die lokalpolitisch kaum profilierte FDP den Hut in den Ring wirft. Bei den freien Wählern hat das Peter Hummel getan, doch er muss mit innerparteilichem Gegenwind rechnen.

Die meisten Parteien wollen ihre OB-Kandidaten und ihre Stadtratslisten kurz vor der Sommerpause aufstellen. Im Herbst wird der Wahlkampf beginnen. Nach den Weihnachtsferien beginnt im Januar 2020 die heiße Phase des Kommunalwahlkampfs. Erste OB-Topkandidatin ist Eva Weber, da sie mit dem CSU-Ticket einen imaginären Vorsprung mitbringt. Festzuhalten ist dennoch: Wenn kein amtierender OB antritt, ist in einer Stadt wie Augsburg vieles möglich.