Gesellschaft
Maximilianstraße: Hearing thematisiert Krawallnacht
Für die Entwicklung eines Gesamtkonzepts für die Maximilianstraße und die Innenstadt sei ein objektiviertes Verständnis für den Stadtsommer 2021 und die Ereignisse der Juni-Krawallnacht wesentliche Voraussetzung, so die Auffassung der Stadt in Sachen “Partymilieu Maxstraße”.
Ein solches Verständnis zu erarbeiten war Ziel des zweiten städtischen Hearings zur Maxstraßen-Thematik, zu dem das Büro für Kommunale Prävention ein breites Spektrum von Personen der Augsburger Stadtgesellschaft eingeladen hatte. Im Mittelpunkt der digitalen Veranstaltung stand der Impulsvortrag des Sozialpsychologen Prof. Dr. Ulrich Wagner (Uni Marburg) über „Gruppendynamische Konflikte im öffentlichen Raum“.
Breit aufgestellte Beteiligung von Institutionen
Der Experte sprach sich dabei deutlich für eine partizipative Präventionsstrategie aus. Diese orientiere sich an vielfältigen Bedürfnissen und könne damit einhergehende mögliche Frustrationen, die sich auch in Gewalt äußerten, bewältigen. Eine breite Beteiligung verschiedenster Institutionen der Stadtgesellschaft sei für eine erfolgreiche Gewaltprävention unerlässlich.
Über die Maxstraße hinausdenken
Nach der Einschätzung der Ereignisse vom Juni 2021 und den von der Corona-Pandemie geprägten Stadtsommer durch Vertreterinnen und Vertreter von Ordnungsdienst, Polizei und Amt für Kinder, Jugend und Familie wurde im Fazit deutlich: Für eine erfolgreiche Präventionsarbeit und ein Gesamtkonzept sind Integrations- und Partizipationsangebote für junge Menschen wesentlich. Zudem muss das zu entwickelnde Gesamtkonzept über die Maximilianstraße hinaus einen starken Akzent in die Innenstadt und die Stadtteile setzen. Diese Herausforderung zu bewältigen, kann konstruktiv nur in abgestimmter Zusammenarbeit verschiedenster Akteurinnen und Akteure gelingen.
Frank Pintsch: „Es braucht Fachkompetenz und Expertise“
Laut Ordnungsreferent Frank Pintsch kann es „nur gemeinsam gelingen, eine attraktive und sichere Innenstadt zu gestalten und die verschiedenen Bedürfnisse und Interessen auszugleichen. Hier sind die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern aller Generationen zentral, genauso die Anliegen der Anwohnenden, Eigentümer und Gewerbetreibenden. Es braucht die Fachkompetenz und Expertise der verschiedenen Dienststellen und betroffenen Bereiche auf dem Weg zu einem Gesamtkonzept für die Maximilianstraße und Stadtmitte.“
Dialog mit der Stadtfamilie als nächster Schritt
Zum Kreis der knapp 40 Teilnehmenden des Hearings zählten neben den Vertreterinnen und Vertretern der Stadtregierung, der Stadtratsfraktionen, der Verwaltung und weiterer Behörden auch Betreiberinnen und Betreiber örtlicher Gastronomiebetriebe und der Clublandschaft. Mit einem Bürgerinnen- und Bürgerdialog wird die Erarbeitung des Gesamtkonzepts für die Maxstraße im kommenden Jahr weitergeführt.