DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Dienstag, 23.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Kultur ins Grundgesetz

Kultur für alle – von Anfang an!

Kulturstadt Augsburg. Unsere Stadt bietet was Kultur betrifft so einiges. Wir haben ein großes Stadttheater, die Freilichtbühne, welche in wunderschönem Ambiente viele warme Sommerabende zum kulturellen Highlight macht, und vieles mehr. Die Jugend scheint das aber alles kalt zu lassen – oder etwa nicht?

„Kultur ist und darf keine Ware sein“: Frederik Hintermayr, Jugendpolitischer Sprecher der LINKEN Augsburg

„Kultur ist und darf keine Ware sein“: Frederik Hintermayr, Jugendpolitischer Sprecher der LINKEN Augsburg


Linksjugend [‘solid] Augsburg sagt ganz klar: NEIN. Das mangelnde Interesse der Jugend an Kultur ist vielmehr das Ergebnis systematischer Ausgrenzung. Denn welcher Jugendliche kann es sich leisten, ein Sinfoniekonzert zu besuchen oder in den Genuss einer Operninszenierung zu kommen? Ein Kinobesuch kostet deutlich weniger. Wie soll das Interesse von Jugendlichen an Kultur denn bitte geweckt werden, wenn ein halbes Monatstaschengeld dazu benötigt wird, sich den Eintritt zu finanzieren? Wie soll das Interesse von Jugendlichen an kulturellen Veranstaltungen geweckt werden, wenn man ohne weißes Hemd und Krawatte bereits am Eingang misstrauisch beäugt wird?

Wir fordern: Kultur für alle – von Anfang an!
  • Doppelmoral beenden: Es ist inakzeptabel, dass die Gesellschaft einerseits über das kulturelle Desinteresse der Jugend lamentiert und ihnen anderseits durch überzogene Preise jeglichen Zugang zu Kultur verbaut!
  • Differenzierung beenden: “Kultur ist alles, was eine Idee beinhaltet”. Die Unterscheidung zwischen guter Kultur (Mozart oder Beethoven) und schlechter Kultur (Lady Gaga oder Metallica) muss beendet werden. Denn das ist Geschmackssache.
  • Soziale Ungleichheit beenden: Ein Kulturticket in Anlehnung an das von der Partei DIE LINKE geforderte Sozialticket für Augsburg.
Kultur als Staatsziel ins Grundgesetz
  • Das Staatsziel Kultur muss im Grundgesetz verankert werden. Wir sind dafür, einen neuen Artikel 20b in das Grundgesetz aufzunehmen mit der Formulierung “Der Staat schützt und fördert die Kultur.”, wie von der Enquete-Kommission “Kultur in Deutschland” vorgeschlagen. Darüber hinaus plädiert [‘solid] Augsburg für eine Gemeinschaftsaufgabe Kultur im Grundgesetz um das Zusammenwirken von Bund und Ländern bei der Kulturfinanzierung endlich auf eine gesicherte Grundlage zu stellen.

Doch um allen Menschen einen freien Zugang zu Kultur und auch allen anderen Lebensbereichen zu ermöglichen, ist es notwendig ein System zu überwinden, welches darauf ausgelegt ist Profit zu Lasten der Menschen zu erwirtschaften.