„Keinen Bambi für Menschenfeindlichkeit“
Noch im Juli diesen Jahres, beim letzten Christopher Street Day in Augsburg forderte der jugendpolitische Sprecher der Linken im Kreis Augsburg, Frederik Hintermayr, dass es endlich einen gesellschaftlichen Aufschrei geben müsse, wenn selbsternannte Gangsterrapper in ihren Songs Schwule und Lesben auf primitivste Art und Weise verhöhnen oder ganz allgemein ein Menschenbild vertreten, welches mit dem Grundgesetz nicht zu vereinbaren ist.
Donnerstag Abend erhielt Skandalrapper Bushido, trotz vorhergegangenen Protests aus verschiedenen Bündnissen, den Bambi für Integration. Frederik Hintermayr ist schockiert und erklärt im Namen der Linksjugend [solid] Augsburg:
Bushido betreibt in seinen Songs ganz offen Hetze gegen Lesben, Schwule und Frauen, er fordert dort teilweise sogar unverblümt zu Gewalttaten auf. Bereits 2005 brachte Bushido in einem Interview seine Gesinnung zum Ausdruck, dort sagte er “Ihr Tunten werdet vergast”. Sogar ein Konzert gegen Jugendgewalt in Berlin nutzte er, um gegen Homosexuelle zu hetzen. Von der Bühne rief er ins Publikum “Die Wichser können demonstrieren, sich aufhängen – ich scheiß drauf”. (Weitere erschreckende Textpassagen finden sich im Internet.)
Der Burda-Verlag begründet die Preisverleihung damit, dass der Musiker sich gegen Gewalt und für ein respektvolles Miteinander einsetzt. Damit beschönigt der Verlag die Äußerungen des Rappers und macht menschenfeindliche Äußerungen und Gewaltaufforderungen salonfähig.
Wir fordern den Burda-Verlag auf, sich deutlich und unmissverständlich gegen Gewalt und Menschenfeindlichkeit in jeder Form zu positionieren und Bushido den „Bambi“ abzuerkennen.
Bushidos Äußerungen und sein gefährliches Gedankengut verdienen keine Auszeichnung, sondern müssen durch unsere Gesellschaft ganz klar ins AUS gestellt werden! Des weiteren sind diese auf strafrechtliche Relevanz zu überprüfen.
Denn für uns ist klar, gelungene Integration sieht anders aus. Der Integrationspreis für Bushido entwürdigt all diejenigen, welche für eine friedliche und vereinte Gesellschaft eintreten.
Unser Dank und Respekt gilt all denjenigen, welche während der Verleihung demonstrierten und so ihren Unmut zum Ausdruck zu brachten. Auch unter den beteiligten Künstlern gab es Protest – dafür möchten wir uns stellvertretend beim Sänger der Band Rosenstolz, Peter Plate, bedanken, welcher während der Bambi-Verleihung die passenden Worte fand, um seine Entrüstung zu verbalisieren.