Corona und Politik
Freistaat startet Maßnahmenpaket zur Pandemiebekämpfung — Weihnachtsmärkte landesweit abgesagt
OB Eva Weber: Die Entscheidung tut mir vor allem für alle Marktkaufleute ungeheuer leid
Die Stadt Augsburg kommentierte am späten Nachmittag die Maßnahmen der Landesregierung. Für Oberbürgermeisterin Eva Weber sei die Entscheidung bei der herrschenden Infektionslage klar nachvollziehbar, wenn auch ausgesprochen bedauerlich: “Verantwortung zu übernehmen erfordert leider, auch harte Entscheidungen treffen zu müssen. Wir tragen diese zwar schweren Herzens, aber auch aus Solidarität mit”, so Weber, die sich dabei auf Klinikmitarbeiter bezog, “die sich im Gesundheitswesen gerade für uns alle aufreiben und seit Monaten jeden Tag und jede Nacht selbstlos an ihre Belastungsgrenzen gehen”. Auch für die Erkrankten und deren Angehörigen gelte die Solidarität der Stadt.
Weiter heißt es im Statement von OB Weber: “Die Entscheidung des Freistaats, die Weihnachtsmärkte auszusetzen, ist hart – nicht nur für die Menschen, die sich nach all der langen Zeit der Entsagung so sehr darauf gefreut haben und mit ihrer Impfung auch zur Bekämpfung der Pandemie beigetragen haben, sondern besonders für die betroffenen Marktkaufleute des Augsburger Christkindlesmarktes, die nach fast zwei Jahren so dringend auf diese Zeit angewiesen wären. Es stehen Existenzen auf dem Spiel. Wir haben bis zuletzt gehofft, dass eine solche Entscheidung nicht getroffen werden muss.” Nun sei es, so Weber abschließend an Bund und Land, die existentiellen Härten auszugleichen, um dafür zu sorgen, dass nächstes Jahr nach Beendigung der Pandemie die Marktkaufleute rund um den Christbaum die Adventszeit wieder bereichern können.
Wirtschaftsreferent Hübschle: Stadt hat bis zuletzt am Konzept gearbeitet
Mit einem hauseigenen Regel- und Hygienekonzept (weniger Buden und weiteren dezentralen Standplätzen in der Innenstadt) hatte die Stadt eine corona-angepasste Durchführung des Christkindlesmarktes vorbereitet. Dazu äußerte sich auch Augsburgs Wirtschaftsreferent Dr. Wolfgang Hübschle: “Die Stadt Augsburg hat bis zuletzt an Konzepten gearbeitet, damit der Christkindlesmarkt stattfinden kann, weil bei einer Absage des Christkindlesmarktes Verdrängungseffekte in geschlossene Räume befürchtet wurden. Auch schienen isolierte Verbote von Weihnachtsmärkten als Veranstaltungen unter freiem Himmel mit geringem Infektionsrisiko bei nur wenigen Einschränkungen in anderen gesellschaftlichen Bereichen mit höherem Infektionsrisiko zur Pandemiebekämpfung wenig geeignet”, so Hübschle, der die vom Freistaat vorgestellten Gesamtmaßnahmen zur Pandemiebekämpfung als notwendige und entscheidende Schritte bewertet: “Die Schließung von Bars, Clubs und Diskotheken, aber auch eine Sperrstunde ab 22 Uhr für die Gastronomie sind entscheidende Schritte in der Pandemiebekämpfung. Damit muss die Stadt Augsburg dann auch mit großem Bedauern den diesjährigen Christkindlesmarkt absagen.”