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Montag, 12.08.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA: Statt Befreiungsschlag erneute Nullnummer gegen Bielefeld

Wie schon beim Schlusslicht Schalke verpasste der FCA auch im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld den erhofften Befreiungsschlag. Das torlose Unentschieden war das gerechte Ergebnis in einem Duell zwischen Not und Elend.

Von Udo Legner

Im Vergleich zur Partie in Gelsenkirchen nahm FCA-Coach Heiko Herrlich zwei Änderungen vor: für Gruezo und Gumny (beide Bank) standen der von seiner Sprunggelenkverletzung genesene Iago sowie Tobias Strobl in der Startelf.

Die Tabelle lügt nicht

In der Begegnung zwischen dem FCA und der Bielefelder Arminia trafen am 29. Spieltag die beiden Teams aus der unteren Tabellenhälfte aufeinander, die als einzige mehr Punkte als Tore auf dem Konto haben. Als ginge es darum, die Gründe für diese Torflauten aufzuzeigen, legten beide Mannschaften eine Spielweise an den Tag, die wenig Hoffnung auf Besserung machte. Abgesehen von zwei Eckbällen, von denen – wie so oft in den vorhergehenden Spielen – keinerlei Torgefahr ausging, fand der FCA in der ersten Viertelstunde in der Offensive nicht statt und beschränkte sich darauf, die Belagerung der Bielefelder schadlos zu überstehen. Dank der Lufthoheit im eigenen Strafraum gelang dies der gut postierten FCA-Abwehr auch. 

Dabei kam ihr die allzu schematische Spielweise der Arminia entgegen, die sich fast ausnahmslos auf das Schlagen hoher Bälle vor das Gehäuse von FCA-Keeper Gikiewicz beschränkte. Vor allem auf Gouweleeuw und Uduokhai war bei den vielen Kopfballduellen Verlass. Frühe Ballverluste beim Konterspiel führten dazu, dass die Augsburger in der ersten Hälfte der ersten Halbzeit nur selten vor das von Ortega gehütete Tor der Bielefelder kamen. Nach fast einer halben Stunde Spielzeit gab es für die Arminia dann doch die Chance zur Führung, die sie allerdings liegen ließen. Nach Doppelpass mit Fabian Klaos tauchte Andreas Voglsammer, der schnellste Spieler der Partie, frei vor Rafael Gikiewicz auf (28.), brachte aber das Kunststück fertig, den Ball über das Tor zu setzen. 

Nicht besser machten es auf der Gegenseite Marco Richter, dessen abgefälschter Schuss (38.) auf dem Bielefelder Tornetz landete, und Kapitän Gouweleeuw, dessen Kopfball (44.) Arminia-Keeper Ortega parierte.

Fazit zur Halbzeit: Vorteile für die Bielefelder, die den Augsburgern in Sachen Spielanlage und Einsatz überlegen waren.

Zur zweiten Halbzeit liefen für den FCA Reece Oxford und Gruezo für den angeschlagenen Jeffrey Gouweleeuw und Rani Khedira (5. gelbe Karte) auf. 

Spielerische Armut

Die zweiten 45 Minuten waren für den FCA zwar reicher an Torchancen, doch die spielerische Armut hielt an. Gegen das Gegenpressing der Ostwestfalen fanden die Augsburger einfach keine Mittel. Mit einer einzigen Ausnahme: In der 78. Minute setzte Ruben Vargas bereits zum Torjubel an, musste dann aber zusehen, wie Gäste-Keeper Ortega mit einem spektakulären Spagat seinen Direktschuss – nach genialem Zuspiel des eingewechselten Finnbogasons – noch knapp neben den Torpfosten lenkte. Nach dieser artistischen Einlage dümpelte das Spiel hüben wie drüben wieder bis zum Abpfiff der Partie dahin. Dass die Spieler mit ihren Kommentaren zum Spiel treffsicherer waren als mit ihren Angriffsbemühungen untermauert die ganze Misere beim FCA. 

„Das Spiel war Magerkost“ formulierte Totalausfall André Hahn, während Felix Uduokhai von fehlender Coolness sprach. Nach diesem torlosen Remis beträgt der Abstand für den FCA auf einen direkten Abstiegsplatz bei noch fünf ausstehenden Partien dank der Niederlage des 1. FC Kölns (0:3 in Leverkusen) beruhigende zehn Punkte. Beunruhigender ist allerdings der Abstand auf den Relegationsplatz, der nach wie vor lediglich sechs Punkte beträgt. Bereits am Dienstag (20.30 Uhr) steht die Partie beim Tabellenvierten Eintracht Frankfurt an, bevor es im Freitagsspiel (20.30 Uhr) zum Abschluss der englischen Woche zu dem für den Abstieg fast schon vorentscheidenden Spiel in Köln kommt.

FC Augsburg: Gikiewicz – Framberger, Gouweleeuw (46. Oxford), Uduokhai, Iago – Khedira (46. Gruezo), Strobl, Caligiuri, Vargas –  Richter (65. Finnbogason), Hahn