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Dienstag, 11.03.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Die Vielfalt des Fairen Handels

„Fair schmeckt mir!“ – so lautet das Motto für die diesjährige bundesweite „Faire Woche“. Bis zum 26. September informieren bundesweit rund 2.000 Veranstaltungen über die Vielfalt des Fairen Handels. Der Weltladen Augsburg und die Werkstatt Solidarische Welt e.V. beteiligen sich mit Infos und Programm.

Kaffeeröster im Weltladen

Kaffeeröster im Weltladen


Bereits in der laufenden Woche informieren die Weltläden in Augsburg, Bobingen, Dillingen und Friedberg über die Chancen, die der Faire Handel für Produzenten in Ländern des Südens bietet. Während der ganzen Woche bietet der Augsburger Weltladen außerdem Kostproben von Weinen aus Fairem Handel an. Am kommenden Samstag, 18.9., wird dann live im Weltladen Augsburg Kaffee geröstet – um 13.30 Uhr und 14.30 Uhr. Daneben stehen die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen für Informationen zum Fairen Handel zur Verfügung und bieten Kostproben und selbstgebackenen Kuchen an.

Auf Einladung des Fairhandel-Importeurs El Puente kommt zur diesjährigen Fairen Woche Jim Kenyanya, Geschäftsführer von smolart, dem Speckstein-Partner aus Kenia, nach Deutschland, um über die Lebenssituation in einem kleinen Dorf in Kenia, das Handwerk des Specksteinschneidens und über die Auswirkungen des Fairen Handels zu berichten. In Augsburg ist er am Dienstag, 28.9. um 19.30 Uhr in der Werkstatt Solidarische Welt e.V., Weiße Gasse 3, zu Gast. Smolart ist eine Selbsthilfegruppe, die in einem Dorf in der Nähe der Kleinstadt Tabaka zu Hause ist, 200 Familien sind beteiligt. Zweck der Gruppe ist es, jedem Mitglied die Möglichkeit zu selbständiger und eigenverantwortlicher Arbeit zu bieten, da die Landbevölkerung oft keinerlei Zugang zum offiziellen Arbeitsmarkt hat. Mit den Erträgen finanzieren die Kunsthandwerker und -werkerinnen die Ausbildung ihrer Kinder und ermöglichen ihren Familien einen höheren Lebensstandard und bessere Lebensbedingungen.

Mindestpreise für Kleinproduzenten

Zu Besuch auch in Augsburg: Jim Kenyanya, Geschäftsführer der kenianischen Selbsthilfegruppe smolart

Zu Besuch auch in Augsburg: Jim Kenyanya, Geschäftsführer der kenianischen Selbsthilfegruppe smolart


Beim Fairen Handel erhalten Kleinproduzenten in Entwicklungsländern feste Mindestpreise, mit denen sie ihre Existenz sichern können. Der gewinnzehrende Zwischenhandel wird dabei weitgehend vermieden. Menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit, langfristige Lieferbeziehungen und umweltgerechter Anbau sind weitere wichtige Kriterien des Fairen Handels. Das Konzept soll bedrängten Kleinbauern von Ecuador bis zu den Philippinen helfen, sich in der konzernbeherrschten Weltwirtschaft als freie Unternehmer zu behaupten.

Der Faire Handel kann hohe Wachstumsraten verzeichnen: 2009 gaben Verbraucher in Deutschland 322 Mio. Euro für fair gehandelte Produkte aus. Das entspricht einer Steigerung von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einer Verdreifachung innerhalb der letzten fünf Jahre.

» www.faire-woche.de

» www.werkstatt-solidarische-welt.de

» Faire Woche: Kaffeerösten im Weltladen