Augsburg benötigt öffentliche Sozialwohnungen – ein Mietspiegel ist problematisch!
Die Mieten in Augsburg steigen, wie auch in anderen Ballungsräumen, rasant an. Im Gegensatz zu den Einkommen der meisten Menschen, die in den letzten 10 Jahren real gesunken sind. Teilweise verschlingt die Warmmiete 50% des Nettoeinkommens. Augsburg ist als ärmste Großstadt Bayerns besonders davon betroffen. Durch die Finanzkrise haben Kapitalanleger Immobilien als sicherere Anlage wieder verstärkt ins Visier genommen.
Derzeit ist Wahlkampf, alle reden über Mangel an bezahlbaren Wohnungen, also müssen Politiker was tun. So meint die Augsburger SPD, es müsse ein Mietspiegel her, der bekämpfe den Mietwucher. Vermutlich ist es gut gemeint, das ist bekanntlich oft das Gegenteil von gut gemacht. Denn wie auch Edgar Mathe, Chef der WBG, ausführte, treiben Mietspiegel eher den Preis in die Höhe. Denn er misst gar nicht die Mieten aller Mietwohnungen, preisgebundener Wohnraum (z.B. kommunaler Wohnbaugesellschaften, Wohnbaugenossenschaften und sozial geförderter Wohnraum) wird dabei nicht berücksichtigt. Dessen Preise werde nicht am „freien“ Markt gebildet. Das könnte einer Kommune zwar egal sein, Vermieter und Gerichte erkennen einen solchen Mietspiegel, der den gebundenen Wohnraum berücksichtigt, aber meist nicht an.
Qualifizierter Mietspiegel erhöht die Mieten!
Verschärft wird das Problem durch den so genannten „qualifizierten“ Mietspiegel, denn der misst nur die Neu- und Wiedervermietungen der vergangenen 4 Jahre. Und da gingen die Mieten bekanntlich in die Höhe. Aber genau den wollen SPD und Freie Wähler haben! DIE LINKE im Stadtrat steht deshalb einem Mietspiegel in unserer Region eher skeptisch gegenüber – einem qualifizierten ablehnend. Für das Wohnungsproblem gibt es nur eine Lösung: den Bau von öffentlichen Sozialwohnungen. Sozialwohnungen sind nicht kostendeckend, das unterscheidet sie von sozial geförderten. Aber auf lange Sicht sind diese für die Kommunen wirtschaftlich, da man andere Sozialausgaben einspart (z.B. Wohngeld). Die Nebenkosten, besonders die Strompreise, müssen gedeckelt werden. Die WBG muss sich auf ihr Kerngeschäft Wohnungen konzentrieren anstatt ein Technologiezentrum, Eisstadien oder Messehallen zu bauen. Dafür braucht sie aber Zuschüsse von der Stadt Augsburg.
gez.
Stadtrat
Alexander Süßmair
gez.
Stadtrat
Benjamin Clamroth