Augsburg braucht Klartext – BSW stellt Kandidaten und OB-Kandidaten vor
Frieden, bezahlbares Wohnen, soziale Gerechtigkeit, bessere Pflege und eine Politik ohne „Korrektheitsschere“: Diese Themen prägten die Aufstellungsversammlung des Bündnis Sahra Wagenknecht am 3. Dezember im Bürgerhaus Pfersee.
Von Bruno Stubenrauch
Viele Anwesende sprachen von einer neuen politischen Heimat. Auffällig war die Vielfalt der gut 30 Teilnehmenden – Akademiker wie Praktiker, Alteingesessene ebenso wie Menschen mit internationalen Wurzeln.
„Wir haben bei der Bundestagswahl ohne ein einziges Parteimitglied 4 Prozent erreicht“, betonte Bezirksvorsitzender Bernd Gramlich, der die Versammlung leitete. „Mit euch schaffen wir die 5 Prozent – und damit mindestens drei Sitze.“ Alle Abstimmungen des Abends fielen einstimmig aus.
Auf Platz zwei kandidiert Mathias Schilling, Gymnasiallehrer, der auf „systematische Arbeit, Offenheit und konstruktive Zusammenarbeit“ setzt – auch im Fall von Regierungsverantwortung. Christina Schweiger, Lageristin und Friedensaktivistin (Platz drei), fordert, Augsburg müsse seinen Anspruch als „Friedensstadt“ mit realer Präventionsarbeit, Dialog und einer kritischeren Linie bei der Vergabe des Friedenspreises füllen. Rosita Kurland, Grafikerin (Platz vier), sieht dringenden Modernisierungsbedarf: Digitalisierung müsse Augsburg effizienter und bürgerfreundlicher machen.
Als eine der wenigen Städte in Bayern tritt das BSW in Augsburg mit einem eigenen OB-Kandidaten an. Gramlich: „Dr. Jens Wunderwald ist ein Mann mit Herz und Verstand, seit Jahren engagiert in Elternbeiräten, Initiativen und der Fahrradstadt-Bewegung.“
Wunderwald, Chefprogrammierer in einem Augsburger Startup, tritt zugleich auf Platz eins der Stadtratsliste an und widmete seine Kandidatur seinem kürzlich verstorbenen Vater: „Von ihm habe ich das politische Denken gelernt. Jetzt geht es darum, 470 Unterstützerunterschriften zu sammeln, die Menschen zu überzeugen – und dann diese Stadt neu zu gestalten.“





