SPD sieht Bewegung beim Kongressparkhaus – und legt den Finger in die Wunde der CSU
In die seit Jahren festgefahrene Debatte um die Zukunft des Kongressparkhauses kommt neue Bewegung. Ausgelöst wurde diese Dynamik durch einen Vorstoß des CSU-Ortsverbands Innenstadt, der sich offen für konkrete Lösungen auf dem Areal zeigte. Die Augsburger SPD begrüßt diesen Impuls, nutzt ihn aber zugleich, um die innerparteilichen Widersprüche der regierenden CSU deutlich zu machen.
Von Bruno Stubenrauch
Kongress am Park seit 2012 ohne Parkplätze
SPD-Stadtratskandidat Robert Kratzsch wertet die Initiative in einer Pressemitteilung vom Montag als positives Signal. Er betont, dass es der Stadt zugutekomme, wenn Kommunalpolitik sich wieder ernsthaft und ohne ideologische Scheuklappen mit Lösungen für solch einen sensiblen Ort auseinandersetze. Gerade beim Kongressparkhaus sei Offenheit gefordert, statt neue Vorschläge vorschnell zu den Akten zu legen.
Die SPD attestiert dem Vorsitzenden der Innenstadt-CSU, Wayne Chico Pittman, eine konstruktive und lösungsorientierte Haltung. Pittman hatte sich jüngst hinter das Wohnprojekt eines Investors gestellt, das auch eine große Tiefgarage vorsieht, um die prekäre Parkplatzsituation um den Kongress am Park zumindest zu entspannen. So konkret hatte sich die Stadt-CSU in dieser Frage bisher noch nie positioniert.
„Stadtentwicklung muss aktiv gestaltet werden“
Gleichzeitig grenzt sich die SPD scharf von der generellen Linie der CSU-Stadtspitze ab. Die Sozialdemokraten kritisieren, dass während auf Stadtteilebene neue Ideen diskutiert werden, wichtige Projekte auf Verwaltungsebene in den vergangenen Jahren häufig mit dem Verweis auf formale Hürden beerdigt worden seien. Darin sehen sie ein grundsätzliches Problem des aktuellen Führungsstils im Rathaus.
Inhaltlich hält sich aber auch die SPD zur konkreten Ausgestaltung des Areals um das Kongressparkhaus bewusst zurück. Ob auf dem Gelände künftig Wohnungen entstehen oder andere Nutzungen sinnvoller sind, sei eine Frage der Abwägung. Unverzichtbar sei jedoch eine tragfähige und nachhaltige Lösung für die Parkplatzsituation rund um den Kongress am Park, das Dorint-Hotel und das umliegende Quartier. Die bisher ergriffenen, teils halbherzigen Maßnahmen reichten dafür nicht aus.
Mit Blick auf die Kommunalwahl 2026 verbindet die SPD die aktuelle Debatte mit einem klaren politischen Anspruch: Stadtentwicklung müsse wieder aktiv gestaltet werden – mit dem Mut zur Entscheidung und ohne reflexhafte Blockaden. Die jüngste Diskussion um das Kongressparkhaus zeige, dass dieser Anspruch notwendiger denn je sei.





