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Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Weber stoppt Cindy aus Marzahn

Wie aus der Bild-Zeitung zu entnehmen ist, hat Augsburgs Bürgermeister und Finanzreferent Hermann Weber in seiner Eigenschaft als Teil-Ordnungsreferent am 24. November in Augsburg eine Veranstaltung von Cindy aus Marzahn verboten.

Hermann Weber wird von der Bildzeitung folgendermaßen zitiert: „Sie sprechen mit einem christlich orientierten Politiker, da lasse ich mit mir darüber nicht reden, weil die Totenruhe für mich etwas Heiliges ist!“ – Nach Artikel 3 des Feiertagsgesetzes müsse bei Veranstaltungen „der den stillen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt“ bleiben. „Es stellte sich für mich die Frage, ob die Show von Cindy aus Marzahn einen ernsten Charakter hat, und den hat sie in meinen Augen nicht“, so Weber, der für diese Entscheidung zuständig ist, weil der ehemalige Ordnungsreferent Volker Ullrich in den Bundestag einzog und sich vor wenigen Wochen aus dem Amt verabschiedete. „Ich möchte mich nicht bewertend zu den Entscheidungen meines Amtsnachfolgers äußern“, so Volker Ullrich auf die Frage der DAZ, ob er sich mit der Entscheidung Webers identifizieren könne. Satire- und Schmuddelblogger Arno Löb nahm das No-Go Webers zum Anlass um für seine Punk-Band Impotenz einen Werbegag zu kreieren. Löb will mit Impotenz am kommenden Totensonntag auf einem Augsburger Friedhof auftreten, um gegen dieses „lächerliche Verbot zu demonstrieren!“, wie Löb in seinem Blog schreibt. Den Friedhof und die Uhrzeit will die Band erst kurz vor ihrem Friedhofs-Auftritt auf der Impotenz-Homepage bekannt geben, „damit die Behörden nicht so schnell eingreifen können.“