Was Boney M. und W.A. Mozart gemeinsam haben
In einem Vortrag der interkulturellen Akademie entwirft der Literaturwissenschaftler Thomas Kramer am Freitagabend ein Panorama medialer Wahrnehmung des Nahen Ostens in der abendländischen Kultur zwischen Antike und Gegenwart. Er beschränkt sich dabei nicht nur auf den akademischen Bereich und den literarischen Kanon, sondern erweitert die Blickwinkel um das breite Spektrum der Populärkultur. So illustriert er, wie stark Unterhaltungsmedien wie Abenteuerromane, Filme oder Computerspiele geläufige Orientbilder geprägt haben und bis heute beeinflussen.
„Der Orient-Komplex“ will das Nahost-Bild in Geschichte und Gegenwart beleuchten, und Thomas Kramer will zeigen, dass Autoren wie Karl May, Thomas Mann oder T. E. Lawrence, der legendäre »Lawrence von Arabien«, aber auch Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart, Regisseure wie Ridley Scott und Pop-Gruppen wie Boney M. alle etwas gemeinsam haben – sie beeinflussten und beeinflussen unser Orient-Bild mehr, als dies wissenschaftliche Berichte oder Dokumentationen je könnten.
Thomas Kramer (Jg. 1959) lebt als Dozent und Autor in Berlin. Seine Forschungsfelder sind u.a. populäre Medien vom klassischen Abenteuerbuch bis zum modernen Computerspiel sowie Leben, Werk und Wirkungsgeschichte von Karl May und T.E. Lawrence („Lawrence von Arabien“). Thomas Kramer ist Spezialist für mediale Reflexionen des Nahen Ostens und seiner Konflikte. 2009 legte er dazu „Der Orient-Komplex. Das Nahost-Bild in Geschichte und Gegenwart“ vor.
Der Vortrag findet statt am Freitag, 26. November um 19.30 Uhr in der vhs Augsburg (Willy-Brandt-Platz 3a).