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Dienstag, 14.01.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

ver.di in Pfersee: „Flashmob“ mit Ansage

Unterstützt von Lokalpolitikern der Linken und der SPD zeigten am Samstag rund 40 Mitglieder der Gewerkschaft ver.di der Firma Schlecker die Rote Karte für ihre Lohnpolitik. Angekündigt war ein Flashmob, der um Punkt 12 Uhr über die Filiale in der Augsburger Straße Ecke Eberlestraße hereinbrechen sollte.

Mit der Definition „Flashmob“ scheint ver.di noch Schwierigkeiten zu haben. Denn darunter versteht man laut Internet-Lexikon Wikipedia das „blitzartige Auftauchen“ von Teilnehmern, die sich persönlich nicht kennen, an einem im Internet verabredeten Ort, um für kurze Zeit einer „gänzlich sinn- und inhaltslosen Tätigkeit“ nachzugehen.

Kundgebung mit Sinn und Inhalt

Tatsächlich handelte es sich bei der ver.di-Zusammenkunft um eine normale Kundgebung – angemeldet und mit Sinn und Inhalt. Protestiert wurde für einen angemessenen Mindestlohn von 9 Euro, in einem ersten Schritt von mindestens 7,50 Euro. Der Firma Schlecker wurde in diesem Zusammenhang vorgeworfen, durch Outsourcen von Beschäftigten in eigene Gesellschaften, die wiederum Tarifverträge abschließen mit „Gewerkschaften, die in Wirklichkeit keine sind“, das Ziel angemessener Löhne zu unterlaufen und so ihren Mitarbeitern nur 6,78 Euro Brutto-Stundenlohn zu bezahlen.

Laut ver.di müssen auch andere Firmen, die Niedriglöhne bezahlen, künftig mit Besuchen in Form von „Flasmobs“ rechnen. Nach 20 Minuten löste sich der erste Augsburger ver.di-Flashmob auf – genauso langsam, wie er sich gebildet hatte.

Rote Karte für Schlecker: Alexander Süßmair (DIE LINKE), Dr. Stefan Kiefer (SPD) und Heinz Paula (SPD, MdB)