„Und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“
Nachmittag der Spiele in der Neuen Stadtbücherei
In seinen Abhandlungen „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ unternimmt Friedrich Schiller einen waghalsigen Ausritt in die Erkenntnis- und Moralphilosophie. Schillers Versuch aus dem Verlauf der Französischen Revolution und Kants Ästhetik Schlussfolgerungen über das Wesen des Menschen zu ziehen, wurde aus allen Winkeln überschätzt wie unterschätzt und vermutlich über die Jahrhunderte nie richtig verstanden. „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“, ist vielleicht das bekannteste Wort des Dichters aus seinem Endlos-Essay über das Wesen des Menschen. Gespielt haben viele Literaten und manche kamen vom Spiel nicht mehr los, weshalb es nicht wundert, dass die Spieler in der Literatur häufig als problematische Persönlichkeiten dargestellt wurden und werden. Die Wirklichkeit ist natürlich ganz anders: Am Freitag, 17. Juni, geht in der Neuen Stadtbücherei der monatliche „Spiele-Treff“ über die Bühne. Von 15 bis 18 Uhr können Gesellschaftsspiele gespielt werden. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.