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Sonntag, 24.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Steigende Strompreise belasten bayerisch-schwäbische Wirtschaft

Die stetig steigenden Energie- und Rohstoffpreise werden für immer mehr Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen zum Problem. Vier von zehn Mitgliedsunternehmen der IHK Schwaben gaben dies bei der letzten Konjunkturumfrage an. Tendenz weiter steigend.

„Vor diesem Hintergrund sehen wir mit Sorge, dass laut aktueller Verivox-Studie die Strompreise einen neuen Höchststand erreicht haben. Der Klimaschutz muss einhergehen mit Versorgungssicherheit und stabilen Strompreisen“, stellt Markus Anselment, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben, fest.

Bayerisch-Schwaben ist eine Produktionsregion mit einem hohen Exportanteil. Untermauert wird dies durch die aktuelle Fortschreibung der Prognos-Studie zur Technologieachse Süd, in deren Drehkreuz sich der schwäbische Regierungsbezirk befindet. So liegt die industrielle Exportquote zwischen Karlsruhe im Westen und in Passau im Osten um 17 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Diese Zahlen bestätigen die besondere Bedeutung der Energiekosten für die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft. Hinzu kommt, dass die Region nach dem Wegfall das AKW in Gundremmingen und trotz des laufenden Zuwachses an erneuerbaren Energien vom Stromexporteur zum Stromimporteur werden wird, was die Abhängigkeit erhöht.

Anselment sieht die Politik am Zug: „Der Fachkräftemangel, der Handelsstreit zwischen China und den USA und der drohende ungeregelte Brexit lassen schon jetzt die wirtschaftlichen Erwartungen der bayerisch-schwäbischen Unternehmen abkühlen – wenn auch auf einem noch hohen Niveau. Oft ist es aber nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Daher appellieren wir an die Politik in München, Berlin und Brüssel für Rahmenbedingungen zu sorgen, die den Strompreis senken und den Unternehmen Planungssicherheit verschaffen. Schon heute sind die hohen Energiekosten ein Wettbewerbsnachteil der deutschen Wirtschaft. Ein weiter in die falsche Richtung darf es daher nicht geben.“