Stadtrat: CSU und Grüne wollen queere Beratungsstelle
Die Einrichtung einer beratenden Anlaufstelle für Menschen der LGBTIQ*-Community ist dem Regierungsbündnis ein wichtiges Anliegen und ist auch im Koalitionsvertrag aufgelistet. Um dieses Anliegen voranzubringen hat das Schwarz-Grüne Regierungsbündnis einen Antrag eingereicht.
Neben der Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsstelle der Stadt Augsburg und ehrenamtlich strukturierten Anlaufstellen wie Queerbeet e.V. sowie Christopher Street Day Augsburg .e.V., selbst organisierten Gruppen wie z.B. Queere Christ*innen Augsburg oder Treffpunkten wie z.B. das Café Queer im Moritzpunkt gibt es keinerlei professionell organisierte und von der Stadt Augsburg eingerichtete queere Beratungsangebote. Die beantragte Anlaufstelle soll sich unter anderem, aber nicht ausschließlich, an Jugendliche und junge Erwachsene richten.
Peter Rauscher, Fraktionsvorsitzender und queerpolitischer Sprecher der Grünen Stadtratsfraktion kommentiert den Sachverhalt folgendermaßen: „Menschen, die sich als queer identifizieren, sind in unserer Gesellschaft leider nach wie vor häufig Diskriminierung und auch Gewalt ausgesetzt, wie man zuletzt bei Übergriffen am Augsburger CSD oder bei der Gewalttat in Oslo sehen musste. Besonders für junge queere Menschen ist dies sehr belastend und kann weitreichende traumatische Folgen haben. Um eine professionelle Beratung wahrnehmen zu können, müssen queere Augsburger/innen aktuell bis nach München fahren. Wir brauchen eine professionelle Anlaufstelle in Augsburg, die einen geschützten Raum zur Beratung bietet und über ein Netzwerk mit den bereits bestehenden Strukturen Synergien schafft.“
Auch Leo Dietz, Fraktionschef der Augsburger CSU, sieht Handlungsbedarf: „Wir sehen es als Aufgabe unserer Stadtgesellschaft an alles zu tun, dass queere Jugendliche und junge Erwachsene selbstbestimmt und diskriminierungsfrei leben können. Es ist unerlässlich professionelle Strukturen und eine Anlaufstelle für queere Menschen zu schaffen. Sie soll in bestehenden Einrichtungen der Stadt, nämlich in der Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsstelle, verortet und aufgebaut werden und eng mit den Jugendhilfeträgern und dem Sozialreferat abgestimmt werden.”