Schule oder Klima?
Die seit Wochen immer freitags während der Unterrichtszeit stattfindenden Schülerdemos für eine bessere Klimapolitik haben die Augsburger Stadtschülervertretung veranlasst, kritisch zu dem Dilemma zwischen Schulpflicht und dem Einsatz für eine lebenswerte Umwelt Stellung zu nehmen.
Die Stadtschülervertretung sieht sich als Interessenvertreterin beider Seiten, “sowohl der Demonstrant*innen, als auch der Schüler*innen, die aufgrund angedrohter Konsequenzen oder anderer Beweggründe regelkonform weiterhin den Unterricht besuchen werden müssen”. Eine Aufforderung zum Schwänzen sei genauso falsch wie das Leugnen des Klimawandels.
Deshalb ruft die Stadtschülervertretung “alle Augsburger Schüler*innen dazu auf, ein eigenes Urteil über die Situation zu fällen, die möglichen Konsequenzen in Betracht zu ziehen, und sich über die gegebene Rechtslage ausreichend zu informieren”. Allerdings sei der Einfluss auf die Politik immens, der unter anderem genau durch dieses absichtliche Verweigern der Schulpflicht entstehe.
Gerade die Generation, “die als letztes den Klimawandel stoppen” könne, sollte dafür auch mit allen Mitteln kämpfen dürfen, auch wenn dies seitens Regierung und Schulen als “falsches” Handeln angesehen werde. “Spätestens in 50 Jahren, wenn uns unsere Kinder fragen, was mit unserem einst so schönen Planeten passiert ist, werden wir wohl kaum mehr an unsere erhaltenen Verweise oder Strafarbeiten denken, sondern an unser damaliges versagendes Handeln”, so die Stadtschülervertretung. Deshalb überwiege für sie der Einsatz für eine weiterhin lebenswerte Umwelt gegenüber möglichen Konsequenzen.