Bundesliga
Rückschlag statt Befreiungsschlag im Abstiegskampf: 1:4 Klatsche gegen Köln
Im vorletzten Heimspiel war in der fast ausverkauften WWK-Arena alles für die Nicht-Abstiegsparty angerichtet. Doch schon nach der vermaledeiten ersten Viertelstunde war es mit der Feierlaune der FCA-Fans vorbei und die Stimmhoheit gehörte von da an dem Gästeblock. Mit einem Doppelschlag (12. und 15.) legten die Geißböcke den Grundstock für ihren hochverdienten 4:1 Auswärtssieg. Nach dem vierten Dreier in Folge dürfen die Kölner weiterhin von Höherem träumen, wohingegen das Abstiegsgespenst beim FCA noch nicht gänzlich vertrieben ist.
Von Udo Legner
Mit Blick auf das 12. Bundesligajahr am Stück schickte FCA-Trainer Markus Weinzierl dieselbe Formation auf das Feld, die den 2:0 Auswärtssieg in Bochum eingefahren hatte. Der FCA startete verheissungsvoll und kam durch Ruben Vargas (1.) und Michael Gregoritsch (3.) zu ersten Abschlüssen. Kurz darauf (4.) Hoffen und Bangen in den beiden Fanblocks, als überprüft wurde, ob Uth bei Gregoritschs Verlängerung mit der Hand dran war. Zwei Minuten später die erste Großchance für den FCA: Gregoritsch köpfte freistehend eine Vargas-Flanke in die Arme von Köln-Keeper Schwäbe. Beflügelt von den Anfeuerungen seiner Fans dominierte der FCA weiterhin das Spielgeschehen.
Verkehrte Fußballwelt
Doch in der 13. Minute die kalte Dusche: Nach Ballverlust von André Hahn in der eigenen Hälfte (13.) spielten die Kölner einen Konter wie im Lehrbuch aus und gingen mit Hilfestellung der indisponierten Augsburger Defensive durch Thielmann 1:0 in Führung. Nur zwei Minuten später kam es noch dicker für den FCA: Torschütze Thielmann leitete eine langen Einwurf von Schmitz auf Uth weiter, dessen Volley vom Innenpfosten spektakulär zum 2:0 für den 1. FC Köln im Augsburger Tor landete. Mit ihren ersten beiden Offensivaktionen war es den Geißböcken gelungen, den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf zu stellen.
Von da an dominierte die Gästeelf und kam gegen die sichtlich verunsicherte Weinzierl-Truppe im Zwei-Minuten-Takt (21. und 23. ) zu weiteren Torchancen, die der 17-Tore-Mann Modeste jedoch nicht zu nutzen wusste. Erst nach einer halben Stunde Spielzeit kam der FCA wieder gefährlich in die gegnerische Hälfte, doch die Schüsse von Gregoritsch (30.) und Iago (35.) gingen klar am Kölner Kasten vorbei. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit hatte erneut Modeste das 3:0 auf dem Kopf, doch beim Franzosen klappte es auch diesmal nicht.
Fazit zur Halbzeit: Verdiente Gästeführung, die nach dem Doppelschlag spielbestimmend waren
Wer erwartet hatte, dass das Weinzierl-Team in der zweiten Hälfte das Ergebnis noch drehen würde, sah sich bald eines Besseren belehrt. Der 1 FC Köln und seine Fans waren weiterhin tonangebend und da auch Goalgetter Anthony Modeste seine Bescheidenheit der ersten Halbzeit ablegte, nahm das Verhängnis seinen Lauf, woran auch die Einwechslungen von Uduokhai (49. für den verletzten Iago) und Florian Niederlechner und Arne Maier (61. für Gruezo und Hahn) nichts zu ändern vermochten. Nach einem Foul von FCA-Kapitän Gouweleeuw an Modeste verwandelte der Kölner den fälligen Strafstoß (62.) selbst zur 3:0 Führung für den 1. FC Köln. Durch den Anschlusstreffer von Niederlechner (73.) kam bei den FCA-Fans noch einmal kurz Stimmung und neue Hoffnung auf, die jedoch von Modestes zweiten Treffer (77.) zum 4:1 Endstand schnell wieder erstickt wurde. Nach Abpfiff der Partie wurde der 1.FC Köln von seinen Fans frenetisch gefeiert, während die FCA-Truppe recht bedröppelt da stand. Durch diesen erneuten Rückschlag muss der FCA im Abstiegskampf einmal mehr auf fremde Schützenhilfe hoffen. Sollte dem Abstiegskonkurrenten VfB Stuttgart am nächsten Spieltag im Auswärtsspiel bei Bayern München allerdings kein Dreier gelingen, ist das Abstiegsgespenst endgültig vertrieben und die Berg- und Talfahrt des FCA in dieser Bundesligasaison findet doch noch ihr Happy End – ganz ungeachtet des Spielausgangs in den beiden noch ausstehenden Partien in Leipzig (Sonntag, 19.30 Uhr) und beim letzten Heimspiel gegen den Absteiger aus Fürth.
FC Augsburg: Gikiewicz – Gumny (80. Framberger), Gouweleeuw (K), Oxford, Iago (50. Uduokhai)– Gruezo (61. Maier), Dorsch – Caligiuri (80. Finnboagson), Vargas – Hahn (61. Niederlechner), Gregoritsch.