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Dienstag, 13.08.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Relegation: FCA gegen den Club ohne jede Chance

Ohne sich eine Tormöglichkeit zu erspielen, scheiterte der FCA in den beiden Relegationsspielen haushoch gegen den 1. FC Nürnberg, der in der ausverkauften impuls arena gegen die Augsburger in keiner Phase des Spiels in Schwierigkeiten kam und das zweite Match mühelos zu seinen Gunsten entscheiden konnte.

Von Siegfried Zagler



Im Vergleich zur ersten Partie änderte FCA-Trainer Jos Luhukay seine Mannschaft auf zwei Positionen. Für den gesperrten de Roeck rückte Buck in die Innenverteidigung und für Ndjeng kam Stefan Hain in die Anfangsformation. Wie in der ersten Partie spielte der FCA in der ersten Halbzeit phasenweise ganz ordentlich, ohne jedoch die Nürnberger Abwehr in Verlegenheit bringen zu können. Beide Mannschaften ließen im Strafraum nichts anbrennen und neutralisierten sich weitgehend im Mittelfeld. Trotz mangelnder Strafraumszenen und der fehlenden Dominanz der Brechstädter war die Partie spielerisch und kämpferisch auf angemessenem Niveau. Nach 8 Minuten verletzte sich Dominik Reinhart am Knie und musste für Ndjeng weichen. Marcel Ndjeng lieferte zur Überraschung der Experten eine ordentliche Partie ab. Für den Ex-Torjäger der Augsburger, Michael Thurk, lässt sich das nicht behaupten. Thurk stand nach 16. Minuten – nach einem Ellenbogenschlag an Maroh – am Rande eines Platzverweises. Schiedsrichter Gräfe entschied sich dafür, die Augsburger im Match zu halten. Thurk kam mit einer Verwarnung davon. Um die Clubberer in Bedrängnis zu bringen, hätten die Augsburger in Führung gehen müssen. Dazu fehlte dem FCA aber auch am gestrigen Sonntag die nötige Klasse im Sturm beziehungsweise ein torgefährlicher Mittelfeldspieler, wie ihn der Club mit dem technisch herausragenden 19jährigen Supertalent Gündogan in seinen Reihen hat. Nach einem Querpass lief Gündogan ein paar Schritte und zog unbedrängt zum 1:0 ab (34.). Simon Jentzsch sah bei dem Aufsetzer nicht gut aus. Das Spiel war entschieden. Drei Tore waren dem FCA in dieser Partie nicht zuzutrauen.

Der FCA musste zusehen, dass er nicht vorgeführt wurde

180 Minuten ohne eine einzige aussichtsreiche Tormöglichkeit sind für den FCA eine niederschmetternde Bilanz. Nur einmal hatten die Augsburger eine Option den Club-Keeper Rafael Schäfer herauszufordern. In der 42. Minute versuchte Thurk einen Elfmeter nach einer leichten Berührung von Maroh zu schinden. Der Unparteiische ließ weiterspielen, eine richtige Entscheidung. Ansonsten war von Thurk nicht viel zu sehen. Die Nürnberger Innenverteidigung hat zwar ohne Zweifel Qualität, aber dass sie allerdings mit einfachsten Mitteln den einst gefürchteten Michael Thurk gänzlich aus dem Spiel nehmen konnten, war in dieser Totalität dennoch überraschend und ein entscheidendes Merkmal der beiden einseitig verlaufenden Begegnungen. Der Augsburger Sturmführer, der beinahe über die ganze Saison hinweg mit Toren und intelligentem Spiel die Zweite Liga aufzumischen verstand, war in beiden Partien nur formal auf dem Platz.

Der FCA entwickelte auch in der zweiten Halbzeit nicht den Druck, der nötig gewesen wäre, um dem Spiel eine Wende zu geben. Als sich Traore in der 56. Minute die Dummheit leistete, dem am Boden liegenden Judt an den Kragen zu gehen, musste der FCA die Partie mit neun Feldspieler zu Ende bringen. Choupo-Moting wurde in der 63. Minute von Möhrle im Strafraum von den Beinen geholt. Der Gefoulte verwandelte in der 63. Minute den berechtigten Foulelfmeter selbst. Danach musste der FCA zusehen, dass er vom Club nicht vorgeführt wurde. Am Ende wurden die Augsburger Spieler von ihrem Anhang trotz der 2:0 Niederlage minutenlang gefeiert. Manager Rettich kündigte via TV an, dass man in der kommenden Saison den zweiten Platz ins Visier nehmen wolle. Das leuchtet ein, sorgte aber im Fanzelt für vereinzelte Lacher.

FC Augsburg vs. 1. FC Nürnberg 0:2

Augsburg: Jentzsch – Reinhardt (8. Ndjeng), Möhrle, Buck, Bellinghausen – Hegeler, Brinkmann – Baier, Traore – Thurk (68. Torghelle), Hain (68. Da Costa)

Nürnberg: Schäfer – Judt, Wolf, Maroh, Bieler – Gündogan, Ottl, Frantz (27. Risse) – Eigler, Bunjaku (75. Mintal), Choupo-Moting (79. Boakye)

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Tore: 0:1 Gündogan (34.), 0:2 Choupo-Moting (63. FE)

Zuschauer: 30.660 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Ndjeng, Hain / Bunjaku

Rote Karte: Traore (Tätlichkeit/56.)