Oberbürgermeisterwahl in Augsburg: Ken vs. Coco Chanel
Am heutigen Sonntag haben die Augsburger Bürger gewählt und darüber befunden, ob in Augsburger eine Frau oder ein Mann Oberbürgermeister(in) wird.
Eva Weber (CSU) und Dirk Wurm (SPD) haben sich zur Stichwahl für das Amt des Oberbürgermeisters gestellt, da sie bei der Kommunalwahl am 15. März bei unter 50-Prozent blieben. Eva Weber hatte 43,2 Prozent der Stimmen geholt und damit mehr als doppelt so viele Wähler zu verzeichnen hatte wie Dirk Wurm, der mit 18,8 Prozent denkbar knapp die Grüne Mitbewerberin Martina Wild (18,5 Prozent) aus dem Rennen warf. Die Stichwahl fand erstmalig wegen der Corona-Pandemie bayernweit als reine Briefwahl statt. Laut Medienberichten soll die Wahlbeteiligung bei den Stichwahlen in zahlreichen Bayerischen Kommunen höher sein, als sie es bei der Kommunalwahl vor zwei Wochen war.
Seit 18 Uhr zählen in Augsburg rund 600 Wahlhelfer die abgegebenen Stimmen aus, wegen des Sars-CoV-2 in verschieden Räumen und in Dreierteams. Die Wahlhelfer tragen Schutzmasken und Handschuhe. Die erste Hochrechnung ist in wenigen Minuten zu erwarten. Alles andere als ein haushoher Sieg von Eva Weber wäre eine große Überraschung.
Da in Augsburg sechs Jahre eine übergroße Koalition (CSU, SPD, Grüne) die Stadtregierung bildete, traten sich die großen Parteien im Wahlkampf nicht auf die Füße. Im verengten Bewusstseinskorridor der Coronakrise verflüchtigte sich der Stichwahlkampf zu einem reinen Plakatwettbewerb in Verbindung mit Videotalks, die wenig Inhaltliches zutage förderten.
“Coco Chanel versus Ken im Werbemodus”, so könnte man den Nichtwahlkampf der vergangenen zwei Wochen beschreiben. And the winner is: Vermutlich Eva Weber, die um 19.30 Uhr mit 62 Prozent vorne liegt, so die erste Trendmeldung.