Neue Stadtbücherei: „Erhöhung der Gebühren bedeutet Kürzungen bei der Kulturellen Bildung“
Die Stadtratsfraktion der Grünen hat sich gestern gegen die Erhöhung der Gebühren für die Stadtbücherei positioniert, während Klaus Lutzenberger in seiner Eigenschaft als Leiter der Neuen Stadtbücherei darauf hingewiesen hat, dass der Beschluss zur Gebührenerhöhung im Vorfeld mit den Vorständen des Vereins „Freunde der Stadtbücherei“ abgestimmt worden sei.
„Die Stadtbücherei soll als Angebot möglichst allen in der Stadt offenstehen. Durch eine Steigerung der Jahresgebühr um über 50%, wie sie Kulturreferent Grab vorgeschlagen hat, ist dies nicht mehr gegeben“, so die Grünen. Die Ausstattung der Stadtbücherei sei noch immer nicht befriedigend, da die Stadtbücherei aufgrund des zu niedrigen Anschaffungsetats kein optimales Angebot biete. Die drastische Erhöhung der Gebühren würde den städtischen Aufgabenbereich der Kulturellen Bildung deutlich schwächen. Das sei nicht nachvollziehbar, zumal die Mehreinnamen nicht der Stadtbücherei zugute kommen sollen, sondern als Beitrag zur Haushaltskonsolidierung verwendet werden. „Hier wird leichtfertig eine wichtige Kultur- und Bildungseinrichtung deutlich geschwächt“, so der Grüne Fraktionschef Reiner Erben. Das dürfe der Stadtrat nicht zulassen, vielmehr müsse Kulturelle Bildung zum Schwerpunkt in Augsburg werden.
“Nicht weniger Zeitschriften als in der alten Bücherei vorhanden”
Inzwischen gibt es vom Leiter der Neuen Stadtbücherei, Manfred Lutzenberger, eine erste Reaktion auf die DAZ-Berichterstattung. In einem Schreiben an die DAZ legt Lutzenberger darauf Wert, dass es nicht zutreffe, dass die Vorstände des Vereins „Freunde der Stadtbücherei“ Klaus Döderlein und Kurt Idrizovic im Vorfeld der Gebührenerhöhung nicht informiert worden seien. „Herr Döderlein erklärte am 17.11. 2011 sogar schriftlich, dass er die Erhöhung der Jahresgebühr auf 20 Euro für angemessen hält“, so Lutzenberger, der darüber hinaus erklärte, dass „nicht weniger Zeitschriften als in der alten Stadtbücherei vorhanden sind.“ Letzteres hat allerdings niemand behauptet.
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