Messehalle: Die Zeit drängt
In seiner gestrigen Sitzung beriet der Ausschuss für Wirtschaftsförderung über einen Dringlichkeitsantrag zum geplanten Hallenneubau auf dem Augsburger Messegelände. Am kommenden Donnerstag muß im Stadtrat der Beschluss zum Bau fallen, um die Fertigstellung bis September 2009 nicht zu gefährden.
Bezüglich des Landeszuschusses zur Halle in Höhe von 5 Millionen Euro warnte OB Dr. Kurt Gribl vor Schwarzmalerei. Die Förderung sei genauso sicher wie bei jedem anderen Förderantrag. Geschenkt gebe es freilich nichts. Es gebe eine Reihe von Förderbedingungen, die noch nachzuweisen und einzuhalten seien. Deshalb greife auch der Vorwurf des Wahlkampfgeschenks nicht, der von den Fraktionen der SPD und der Grünen erhoben worden war.
Die Förderbedingungen sind seit 20. August bekannt. Mit einem „strategischen Gutachten“ muß die Zukunftsfähigkeit der Messe belegt werden. Außerdem muß die Finanzierung des Eigenanteils der Stadt sichergestellt sein. Dazu gehört auch die Erhöhung des Deckungsbeitrags durch die Gewinnung neuer Messen. Mit der Erstellung des Gutachtens wurde zwischenzeitlich die Unternehmensberatung Roland Berger beauftragt. Ein erster Zwischenbericht im Ausschuss zeigte bereits die geforderte Zukunftsfähigkeit der Messe auf.
Zur Finanzierung des Eigenanteils der neuen Halle berichtete Edgar Mathe von der WBG. Er sah die Baukosten unverändert zum letzten Bericht bei 16,6 Mio. Euro. Das Finanzierungskonzept stehe, die jährliche Belastung einschließlich der Rückstellungen für den Bauunterhalt betrage 800.000 Euro. Sollte der Stadtrat das Projekt am 2. Oktober beschließen, sei die Benutzbarkeit der Halle bis zum 29. September 2009 sichergestellt. Die Fertigstellung des Hallenfoyers erfolge zwei Monate später.
Ob die Halle – wie von den Grünen gewünscht – in Holzbauweise errichtet werden kann, wird in der kommenden Woche untersucht. Reiner Erben erläuterte hierzu, dass ein Holzbau im Passivhausstandard mit Nutzung von Solarenergie aus Klimaschutzgründen geboten wäre. Eventuelle Mehrkosten gegenüber einer Stahlbaulösung wären über den damit verbundenen volkswirtschaftlichen Aspekt gerechtfertigt. Kritik erntete Gribl aus den eigenen Reihen: Volker Ullrich von der CSU, sichtlich einer großen Messelösung nachhängend, verlangte Nachverhandlungen zur Zuschusshöhe und bezweifelte die ausreichende Multifunktionalität des geplanten Hallenneubaus.