Kurz aufgespießt: Damenhof geschlossen
Bis aus Stuttgart sind sie angereist, um einen Tage die Sehenswürdigkeiten der Stadt Augsburg zu bewundern. Darunter der Damenhof, der aber erst am späten Nachmittag betretbar ist, wenn die Bar/das Cafe geöffnet wird. So standen die schwäbischen Touristen vor verschlossener Tür und wunderten sich.
Von kundigen Augsburgern wurden sie auf die Buchhandlung Rieger und Kranzfelder aufmerksam gemacht, deren Räume untertags öffentlich zugänglich sind. In den Verkaufsräumen kann man durch Glas auf den angrenzenden Damenhof schauen, der von der Familie Fugger mit der Zustimmung des Augsburger Stadtrats an eine Schickimicki-Gastronomie verpachtet wird. Der Damenhof gilt mit seinen von toskanischen Säulen gestützten Arkadengängen und bemalten Bögen der als einer der schönsten Innenhöfe Deutschlands.
Er war einst der Treff der weiblichen Familienangehörigen der Fugger. Heute ist er gartenartig möbliert und verliert durch das Gastro-Interieur seine Aura. Man mag nicht glauben, dass der Denkmalschutz das mitmacht und und wundert sich nur ein wenig darüber, dass die Familie Fugger mit der Zustimmung der Stadt Augsburg ihre Denkmäler zur Dekoration für einen Gastrobetrieb freigibt.