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Samstag, 02.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Kommentar: Was spricht für eine Vertragsverlängerung von Weinzierl? – Nichts!

Der FCA hat sich auch in seiner 11. Saison mit großer Wahrscheinlichkeit erfolgreich gegen den Abstieg gewehrt. Nun soll FCA-Trainer Markus Weinzierl kurz vor einer Vertragsverlängerung stehen. Rationale Gründe dafür gibt es nicht.

Kommentar von Siegfried Zagler

Foto: FCA-Archiv

Erinnern wir uns kurz an die Vorsaison, in der der FCA das Fußballspielen Richtung Tor verlernt zu haben schien. Der FCA startete unter Trainer Heiko Herrlich stark, spielte aber bald konsequent gegen den Abstieg – mit einem schwer zu ertragenden Angsthasen-Fußball. Mit 33 Punkten hatte der FCA am 31. Spieltag Mitabstiegskandidat Köln zu Gast. Nach einer desolaten ersten Halbzeit lag der FCA mit 0:3 zurück, fing sich wieder und hätte beinahe noch ein 3:3 erreicht. 

Beinahe! Die 2:3-Niederlage gegen den 1.FC Köln kostete FCA-Trainer Herrlich den Job. Für ihn kam Markus Weinzierl wieder nach Augsburg zurück. Er sollte in den drei verbleibenden Spielen den FCA vor dem Abstieg retten, was ihm mit einem Sieg gegen Bremen auch gelang. 

Weinzierl erhielt einen Vertrag über ein weiteres Jahr und ihm stand im Vergleich zu Herrlich ein besserer Kader zur Verfügung, doch weder ergebnistechnisch noch fußballerisch konnte Weinzierl den FCA weiter entwickeln. Die Resultate lassen sich aus der Tabelle ableiten: 35 Punkte aus 32 Spielen in dieser Saison; 33 Punkte aus 32 Spielen in der vergangenen Saison. Der Punkteschnitt von Weinzierl und Herrlich unterscheidet sich kaum. Auch das Torverhältnis ist am 32. Spieltag fast gleich. 

In Sachen Fußballspielen lässt sich festhalten, dass Herrlich wohl das Optimum aus dem Kader holte, während der FCA unter Weinzierl all zu oft nicht das auf den Rasen bringt, was in dem Kader steckt. Zuletzt schwächelte sogar das Prunkstück des FCA: Augsburgs Innenverteidigung zeigte zuletzt unerklärliche Schwächen und irrte gegen Köln zu oft wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen durch den eigenen Strafraum. Keine Stabilität hinten und nach vorne planlos und fahrig. Das Köln-Ergebnis täuscht über den Spielverlauf hinweg: Der FCA hätte locker sieben bis acht Kisten kassiert, hätten die Kölner alle Geschenke der Augsburger Abwehr angenommen.

Unter der Woche vermeldete die Augsburger Allgemeine, dass eine Vertragsverlängerung mit Weinzierl nur noch Formsache sei. Nach dem Pepi-Transfer sollte man sich bezüglich des sportlichen Sachverstands der FCA-Führung keinen großen Kopf mehr machen. Eine Weiterverpflichtung Weinzierls würde dieses Gefühl der Resignation und des Stillstands allerdings extrem verstärken.