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Sonntag, 19.01.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Klimaschutz: Elf Freunde müsst ihr sein

Elf Grüne schienen heute im Umweltausschuss zu sitzen, als der Augsburger Klimaschutzbericht 2008 vorgestellt und der Verwaltung per Beschluss eine lange Liste klimabezogener Maßnahmen zur Abarbeitung aufgegeben wurde.

Dass es unterschiedliche Grüntöne gibt, wurde allerdings in der Aussprache klar, die auf die Vorstellung des Berichts durch die Umweltamt-Mitarbeiter Ralf Bendel und Hans-Peter Koch folgte. Der stellvertretende Ausschussvorsitzende Reiner Erben (Grüne) konnte sich – ebenso wie Lieselotte Grose (SPD) – einen Hinweis auf die aktuelle, seiner Ansicht nach verfehlte Augsburger Fahrrad-Politik nicht verkneifen. Für seine Bemerkung „Uns läuft die Zeit davon“ erntete er Beifall aus dem bürgerlichen Lager des Ausschusses, der allerdings auf die Länge seines Redebeitrags gemünzt war. Umweltreferent Rainer Schaal bat darum, den Fokus nicht auf Verkehrsthemen zu lenken. 85 bis 90 Prozent der CO2-Problematik würden nämlich auf das Konto anderer Verursacher gehen. Wichtig war Schaal die Ausarbeitung eines Masterplans zur Modernisierung der städtischen Gebäude. Ein Sprichwort laute: „Es ist nicht alles Gold was glänzt“. Hier sei es aber „nicht mal so, dass etwas glänzt“.

„Handeln statt Labern“

Schaal benannte weitere Aufgaben, die für ihn im Vordergrund stehen: die Ausarbeitung eines „Augsburger Energiestandards“, die Durchführung eines Klimagipfels mit der Augsburger Wohnungswirtschaft und die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken, denen eine entscheidende Rolle im Bereich Energiedienstleistung und Erhöhung des Anteils eigener erneuerbarer Energien zukomme. Claudia Haselmeier (CSU) und Stefan Quarg (SPD) waren sich einig, dass man jetzt „stetig dranbleiben“ müsse. Vom „Labern“ müsse man wegkommen hin zum Handeln. Quarg begrüßte ausdrücklich, dass das komplexe und meist im weltweiten Zusammenhang diskutierte Thema Klimaschutz nun auf Vor-Ort-Ebene heruntergebrochen würde und man sich mit dem lokal Machbaren beschäftige. Für den Gebäudebereich sprach er sich für eine stärkere Einbeziehung der Bauwirtschaft und der Architekten aus. Auch mit den Studenten der Fachhochschule solle man sich zusammensetzen, schließlich gebe es dort jetzt einen neuen Masterstudiengang „Energieberater“.

Rainer Schaal bat für die weitere Umsetzung des Klimaschutzprogramms „9-Punkte-Plan zur Klimaoffensive Augsburg“ darum, nicht vergangenheitsorientiert oder parteipolitisch zu argumentieren. Klimaschutz gehe alle an. Der anschließende Ausschuss-Beschluss zur Umsetzung des Programms in den Jahren 2008 bis 2013 fiel einstimmig.

Im Internet:



Die vom Stadtrat bereits am 24. April 2008 zustimmend zur Kenntnis genommenen Teile A und B des Klimaschutzberichts 2008 stehen hier zum Download bereit:

Stadt Augsburg: Klimaschutzberichte

Der Teil C „Klimaschutzprogramm“ wird nach dem 18. Dezember (Stadtratsitzung) zur Verfügung gestellt. Der Ausschuss hat ferner beschlossen, dass eine Kurzfassung erstellt und gedruckt wird.