Josefinum: Anonyme Geburt weiterhin möglich
Für Frauen in großer persönlicher Notlage wird es weiterhin möglich sein, im Josefinum anonym zu entbinden.
Das vom Deutschen Ethikrat bekannt gewordene Statement ändert vorerst nichts an diesem Angebot, so der Klinik-Träger, die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg (KJF). „Wenn der Gesetzgeber uns diese Möglichkeit versagen würde, fänden wir das um der betroffenen Frauen willen tragisch“, wird der Jugendfürsorge-Vorstandsvorsitzende Prälat Günter Grimme in der gestrigen Pressemitteilung der KJF zitiert. Die KJF bietet in ihrem Krankenhaus Josefinum an, dass Frauen in einer persönlichen Notlage und in Eilfällen ihre Kinder dort mit qualifizierter medizinischer Versorgung und Unterstützung anonym auf die Welt bringen können. Die Frauen können nach der Entbindung das Krankenhaus verlassen, die Kinder werden dann vom Adoptionsdienst der KJF an geeignete Familien vermittelt.
Nach Angaben der KJF wurde das Angebot der anonymen Geburt in den vergangenen acht Jahren zehn Mal genutzt. Für den Chefarzt der Frauenklinik des Josefinums, Dr. Helmut Streng, bestand in allen Fällen kein Zweifel daran, dass sich diese Frauen in einer extremen Notsituation befanden.