PODCAST-FIEBER
Jetzt geht Kurt – Die letzte Folge ist online: Im Gegensatz zum Eigenlob stinkt Geld fast immer, wenn jemand zuviel davon hat
Der neuen Podcast der DAZ und a3-kultur (Episode 8) ist online. Und beschäftigt sich zum Beispiel mit der Kannler-Frage, wie viel Kurt Gribl in dem neuen Koalitionsvertrag steckt. Oder ob es passend sei, als noch “warmer OB” in die Immobilienbranche zu wechseln.
Beide Antworten fallen knapp aus und werden nicht weniger knapp erklärt. Denn natürlich ist Kurt Gribls Berufswechsel vom OB-Amt ins Haus des Geldes eine von den bisher unkommentierten Untiefen moralischer Art, von der die Gribl-Ära auch gezeichnet ist. Der Sprung vom OB-Amt in die schnöde Moneybranche ist nämlich ein ungebührlicher Sprung vom heiligen Thron der Stadt ins knallharte Business der unmoralischen Geldvermehrung.
Das OB-Amt dient dem Gemeinwohl, während Geschäft und Spekulation mit Grund und Boden im Normalfall genau das Gegenteil verfolgt, nämlich Ungleichheit, also die Differenz zwischen reich und arm zu vergrößern: “Reicher Mann und armer Mann standen da, und der Arme sagte bleich: “Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.” — Brecht würde, würde er heute leben, sich nicht mit dem Theater herumplagen, sondern epische Netflix-Serien produzieren und vermutlich zwischendrin zur Entspannung einen Podcast einstreuen.
Einmal, so die Spaßparole für den letzten Jetzt-geht-Kurt-Podcast, sollten sich Kannler und Zagler selbst loben. Denn entgegen der landläufigen Auffassung stinkt Eigenlob nicht – wenn man sich über sich selbst amüsieren möchte. Beim Geld ist die hiesige Volksweisheit ebenfalls gegen einen Klassiker aus dem Lateinunterricht geschrubbt (Pecunia non olet). Geld stinkt nämlich pestialisch, wenn jemand zu viel davon hat.
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Wer es über das Werbebanner nicht zu den acht Episoden schafft, die insgesamt vier Stunden Gespräch zur Augsburger Kommunalwahl und die neue Stadtregierung beinhalten, der findet das starke Zeug mit Jetzt geht Kurt in Sekundenschnelle über Google.