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Donnerstag, 03.10.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Impfskandal: Bischof Bertram Meier bittet um Verzeihung

Bischof Dr. Bertram Meier hat an am heutigen Aschermittwoch im Rahmen des Gottesdienst im Augsburger Dom die österliche Bußzeit eingeläutet. In seiner Predigt ging der Bischof auch auf die Vorwürfe ein, die im Zusammenhang mit seiner Covid19-Impfung erhoben wurden, und bezeichnete die Annahme des Impfangebots als Fehler.

Bischof Bertram Meier – Foto: Nicolas Schall

„Ich bitte herzlich um Verzeihung“, so der Augsburger Bischof. Er könne verstehen, so der Bischof weiter, dass Menschen, die sehnsüchtig auf eine Impfung warteten, sich durch sein Verhalten verletzt fühlten. Aufgrund zahlreicher Corona-Infektionen in seinem Umfeld habe er sich Mitte Januar zur Impfung bereit erklärt, weil er damals überzeugt gewesen sei, damit das Beste für die Menschen zu tun, mit denen er zusammenarbeite oder die er in seinem bischöflichen Dienst treffe.

„Ich habe die Einladung zur Impfung angenommen, im Vertrauen darauf, dass es so rechtens ist. Ich sehe jetzt, dass die Annahme des Impfangebots ohne eingehende persönliche Prüfung ein Fehler war. Meine Impfung erscheint als Bevorzugung, die ich so nie wollte (…) Es war nie meine Absicht, anderen zu schaden oder etwas wegzunehmen“, so Bischof Bertram.

Die Augsburger Allgemeine hatte den Fehltritt von drei hohen Augsburger Kirchenvertretern aufgedeckt. Neben Bischof Bertram (60) wurden auch Generalvikar Harald Heinrich (53) und Domvikar Martin Riß (35) verfrüht geimpft. Auch in einigen Augsburger Altenheimen wurde die von der Bundesregierung entwickelten Impfreihenfolge umgangen.

Das Corona-Prioritätensystem, das vom Bund im Zusammenwirken mit dem deutschen Ethikrat entwickelt wurde, ist in eine Impfverordnung gegossen worden, die von den Ländern umzusetzen ist. Darin ist unmissverständlich geregelt, dass Bewohner und Beschäftigte in Pflegeheimen zuerst geimpft werden. Ihr Risikofaktor einer Infektion und daran zu sterben beziehungsweise schwer zu erkranken sei am höchsten. Danach folgen Menschen ab 80 Jahren und medizinische Fachleute.

 



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