GRÜNE für Ausweitung der Ganztagszüge am Jakob-Fugger- und Maria-Theresia-Gymnasium
Während die Stadtrats-Ausschüsse noch Winterpause haben, ist die Opposition bereits fleißig. Die Stadtratsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und SPD haben einen Antrag erarbeitet, das Angebot der gebundenen Ganztagsschulen auszuweiten.
Am Jakob-Fugger-Gymnasium soll das Konzept der gebundenen Ganztagsschule über die 7. Jahrgangsstufe hinaus bis zur 10. Jahrgangsstufe nachfrageorientiert fortgeführt werden. Analog soll auch am Maria-Theresia-Gymnasium verfahren werden. Die Verwaltung soll den Auftrag erhalten, die Mittel für die notwendigen zusätzlichen Lehrerwochenstunden zum Haushalt anzumelden und die räumlichen Voraussetzungen für den kompletten gymnasialen Ganztagszug zu überprüfen.
„Das Konzept einer gebundenen Ganztagsschule an den beiden städtischen Gymnasien macht aus unserer Sicht nur dann Sinn, wenn der Ganztagszug bis in die 10. Jahrgangsstufe ausgebaut wird“, betonen Martina Wild und Verena von Mutius (Grüne), Ulrike Bahr und Sieghard Schramm (SPD). „Der Ganztagszug ist nämlich mehr als die Etablierung von Betreuungsstrukturen für zehn- bis elfjährige Kinder auf kommunaler Ebene. Er ist konzeptioneller Teil eines bildungspolitischen Anspruchs, den unmittelbaren Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungsniveau beziehungsweise Schulabschluss der SchülerInnen zu durchbrechen“.
Bayernweit Defizite im Ganztagsschulangebot
Die Stadt Augsburg käme damit ihrem Anspruch nach, in der heutigen Wissensgesellschaft vor Ort nicht nur infrastrukturelle, sondern gerade auch bildungspolitische Akzente zu setzen, die über das Angebot der staatlichen Schulen hinausgehen, erläutert Martina Wild, Grüne stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Defizite im Ganztagsschulangebot hatte kürzlich auch der erste Augsburger Bildungsbericht festgestellt. Während in Deutschland im Jahr 2004 durchschnittlich 12,5% der Schülerinnen und Schüler allgemeinbildender Schulen ein ganztagsschulisches Angebot besucht haben, lag der entsprechende Wert in Bayern bei gerade mal 2,9%.
Der Unterricht ist in rhythmisierter Form (Phasen der Entspannung und Freizeitangebote wechseln mit regulärem Unterrichtsgeschehen) über den ganzen Tag verteilt und für alle Schüler verpflichtend, vormittägliche und nachmittägliche Aktivitäten stehen in einem konzeptionellen Zusammenhang. Ganztagsschulen machen zusätzliche Angebote, bieten Hausaufgabenhilfe und Fördermaßnahmen. Überwiegend werden Lehrkräfte und Förderlehrkräfte eingesetzt, die Einbeziehung außerschulischer Partner ist vorgesehen. (Quelle: Erster Augsburger Bildungsbericht 2008)