Fehlstart für FCA: 0:4 Klatsche gegen Hoffenheim
Dass die vielen Vorschusslorbeeren, die der FCA für seine Neuverpflichtungen und Auftritte in der Vorbereitungsphase eingeheimst hatte, etwas voreilig waren, wurde gleich beim ersten Heimspiel in der WWK-Arena gegen die TSG Hoffenheim deutlich. Nach dem 0:4 Debakel zum Saisonauftakt ist der Traum von Höherem beim FCA erst einmal ausgeträumt.
Von Udo Legner
Gegen den Angstgegner aus Hoffenheim – in den letzten sieben Heimspielen setzte es sechs Niederlagen für den FCA – nahm FCA-Coach Markus Weinzierl im Vergleich zum holprigen 4:2 Pokalsieg beim Greifswalder FC drei Wechsel vor. Für Finnbogason (Innenbandverletzung im Sprunggelenk), Framberger und Winther liefen Gumny, Gouweleeuw und Vargas von Beginn an auf.
Der Beginn der Partie, zu der erstmals wieder Zuschauer (9.124) zugelassen waren, verlief für den FCA noch vielversprechend. Durch aggressives, frühes Pressing ließen die Augsburger den Gegner erst gar nicht richtig ins Spiel kommen. Zwar wies die Statistik für die Hoffenheimer in der ersten Viertelstunde 60 Prozent Ballbesitz aus, doch Torraumszenen blieben für die Elf von Sebastian Hoeneß in dieser Phase Fehlanzeige. Auch die Augsburger kamen erst in der 17. Minute zu ihrem ersten Torabschluss, doch Florian Niederlechners Schuss wurde von TSG-Keeper Baumann mühelos pariert. Den ersten richtigen Hingucker der Partie gab es für die Augsburger: In der 22. Minute wurde Ruben Vargas von Fredrik Jensen auf der linken Seite sehenswert durch die Schnittstelle geschickt. Doch Vargas vergab diese Großchance und schob den Ball aus spitzem Winkel knapp am Hoffenheimer Tor vorbei. Es dauerte bis 35. Minute bis die Gäste zu ihrer ersten nennenswerten Torchance kamen. Hoffenheim-Goalgetter Kamaric kam aus dem Zentrum frei zum Schuss, doch FCA-Keeper Gikiewicz zeigte sich auf dem Posten und konnte den Schuss des Kroaten gerade noch über die Latte lenken. Doch nur zwei Minuten später hatte der FCA-Schlussmann bei Bruun Larsens Kopfball das Nachsehen, der die Flanke von Kramaric zur 1:0 Führung für die Gäste verwertete. Der Führungstreffer für die TSG ging zu gleichen Teilen auf die Kappe von Keeper Gikiewicz und des Verteidigers Gumny, der Kamaric ungehindert zum Flanken kommen ließ. Mit der 1:0 Führung für die Hoffenheimner ging es in die Pause, da Uduokhai nach präziser Jensen-Ecke (43.) klar am Tor vorbeiköpfte.
Fazit zur Halbzeit: Der FCA hatte lange Zeit mehr vom Spiel, versäumte es aber, daraus Kapital zu schlagen. Die Hoffenheimer wirkten dagegen abgeklärter und gingen verdient in Führung.
Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit gehörte wieder den Augsburgern, die mit konsequentem Pressing das Spielgeschehen bestimmten und sich in der Hälfte des Gegners festsetzten. In der 50. Minute hatte Andre Hahn die erste Chance für den FCA, doch sein Volleyschuss nach einer Musterflanke von Ruben Vargas ging hoch über das Hoffenheimer Gehäuse.
Weinzierls verhängnisvolle Wechsel
Die FCA-Dominanz hielt bis zur 60. Minute an, genauer gesagt bis zu dem verhängnisvollen Auswechslungen, die FCA-Coach Markus Weinzierl ab der 59. Minute vornahm. Mit dem Einwechseln der Neuverpflichtung Arne Maier (59. für Jan Moravek) und der Offensivspieler Daniel Caligiuri und Michael Gregoritsch (64. für Andre Hahn und Fredric Jensen) verlor das Spiel des FCA sichtlich an Fahrt und die Gäste kamen wieder besser ins Spiel.
In der 76. Minute gab Karamaic einen ersten Warnschuss ab, den Gikiewicz noch abwehren konnte. Doch nur wenige Minuten war es so weit und die Hoffenheimer erhöhten durch Adamyan nach sehenswerter Kombination mir Kramaric auf 2:0. Auch die nächsten beiden Weinzierl-Wechsel – Bazee und Pedersen für Vargas und Iago (82.) – gaben dem Spiel nicht die erhoffte Wende. Im Gegenteil: Ein weiterer Geniestreich von Kramaric bescherte Rutter freie Bahn, die er eiskalt zum 3:0 für die Gäste nutzte. Doch damit nicht genug – in der letzten Minute der Nachspielzeit profilierte sich der Torschütze Rutter erneut – diesmal als Vorbereiter – und Rudy schob aus drei Metern zum 4:0 Endstand für die TSG Hoffenheim ein.
Nach diesem katastrophalen Fehlstart in seine 11. Bundesligasaison geht der FCA als Schlusslicht in die kommende Partie gegen die Frankfurter Eintracht (Samstag, 15.30 Uhr) , die in ihrem Auftaktspiel mit 2:5 ähnlich unter die Räder kamen, wenn auch gegen den Titelanwärter aus Dortmund.
FCA:
Gikiewicz – Gumny, Uduokhai, Gouweleeuw, Iago – Moravek, Dorsch – Hahn, Jensen, Vargas – Niederlechner.
Arne Maier (59. für Moravec)
Daniel Caligiuri (64. für Hahn)
Michael Gregoritsch (64. für Jensen)
Sarenren Bazee (81. für Vargas)
Mads Pedersen (81. für Iago)