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Dienstag, 19.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA wartet weiter auf den ersten Dreier

Trotz des zweiten torlosen Unentschiedens im zweiten Auswärtsspiel bei Union Berlin läuft der FCA seinen eigenen Ansprüchen weiter hinterher.  Zwar stimmten Einsatz und Moral gegen die Eisernen in der Alten Försterei, doch ändert der Punktgewinn nichts am schlechtesten Bundesligastart seit sechs Jahren.

Von Udo Legner

Historische Fan-Choreografie: Aktuell wünscht man sich, dass der Augsburger Sturm „erwacht“.

Das Spiel gegen Union Berlin stand schon allein wegen des Vereinswechsels der Torhüter Andreas Luthe und Rafal Gikiewicz unter besonderen Vorzeichen. Hinzu kam, dass es der  FCA war, der dem Team von Urs Fischer vor fast genau einem Jahr (3:1 am 18.9.2020) die letzte Heimniederlage beigebracht hatte. 

Vor gut 11.000 Zuschauern und endlich wieder vor angereisten FCA-Fans – es galt die 3-G Regel – stand beim FCA erstmals wieder Kapitän Gouweleeuw (für Udokhai) in der Startelf. Zudem lief für Gruezo Raphael Framberger auf. 

Offensivere Aufstellung beim FCA 

Wohl aufgrund der massiven Kritik an der allzu defensiven Auf- und Einstellung hatte FCA-Coach Markus Weinzierl von der 4-2-3-1 Formation auf die offensivere 3-3-2-2 Formation umgestellt – mit der Folge, dass sich Iago im Vergleich zum letzten Heimspiel gegen Leverkusen eher nach vorne und Dorsch eher nach hinten orientierte.

Diese Marschroute einer kompakten Defensive im Verbund mit frühem Pressing, schnellem Umschaltspiel gefolgt von offensiven Nadelstichen versuchte der FCA vom Anpfiff an zu beherzigen. Bereits nach fünf Minuten tauchte Florian Niederlechner gefährlich vor dem Gästetor auf, scheiterte aber an dem ehemaligen FCA-Schlussmann Luthe. Auf der Gegenseite kamen die Eisernen in der höchst abwechslungsreichen Anfangsviertelstunde zu ihren ersten Chancen, die sie nicht zuletzt den Unsicherheiten des FCA-Keepers zu verdanken hatten. 

Gießelmann scheiterte in der 9. Minute erstmals am Augsburger Keeper und hatte mit seiner Direktannahme erneut den Führungstreffer für die Eisernen auf dem Fuß, doch sein Schuss konnte von Gikiewicz (12.) gerade noch an den Pfosten gelenkt werden. In der 16. Minute hatten die Eisernen das Glück auf ihrer Seite, als André Hahns Schuss von Florian Niederlechner abgefälscht wurde und über das Berliner Gehäuse strich. 

Dass die Augsburger den Berlinern bislang Paroli bieten konnten, lag nicht zuletzt an der positiven Zweikampfbilanz: Nach 25 Minuten sah die Statistik den FCA mit 30:20 gewonnen Tacklings klar in Front. Die nächsten Möglichkeiten für den  FCA in Führung zu gehen, hatten im Minutentakt erst Iago (31.) und dann Oxford (32.). Beide Abschlüsse wurden von Union-Keeper Andreas Luthe spektakulär pariert. Bis zur Halbzeitpause waren die zwei gelbe Karten – zuerst für Reece Oxford, dann für Rani Khedira auf der Gegenseite – die einzigen Farbtupfer in einem Spiel, dem es hüben wie drüben nur an einem fehlte: dem konsequenten Verwerten der Torchancen.

Fazit zur Halbzeit: Ein Spiel mit intensiven Zweikämpfen, bei dem die beiden Torhüter mehr und mehr in den Mittelpunkt rückten und das torlose Unentschieden festhielten..

Der Start in die zweite Halbzeit war für den FCA so fulminant wie vielversprechend: Nach schöner Kombination von Iago und Vargas auf der linken Außenbahn setzte Niederlechner die Flanke des Schweizer Nationalspielers per Flugkopfball nur knapp am linken Pfosten vorbei. Nach einer guten Stunde Spielzeit versuchte Markus Weinzierl mit einem Doppelwechsel (63. Sergio Córdova für Niederlechner; Andi Zequiri für Vargas) dem Offensivspiel der Augsburger neuen Schwung zu geben. 

Alu-Glück für den FCA

Die Großchance zum Führungstreffer gab es jedoch erst einmal auf der Gegenseite, doch zum Glück für den FCA ging Arne Friedrichs Kopfball gegen die Latte. Bei den nächsten Torchancen für den FCA standen die beiden eingewechselten Spieler im Mittelpunkt, doch weder Cordova (67. Volleyschuss aus kurzer Distanz)  noch Zequiri (83. Flachschuss neben das Tor) konnten der Augsburger Torflaute ein Ende setzen. Nach dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“, landete – aus Sicht des FCA – ein weiterer Abschluss der Eisernen am Augsburger Torpfosten. Iago hatte gegen den Ex-Bielefelder Voglsammer das Nachsehen, der den Ball (73.) an den linken Pfosten schlenzte.

So blieb es im Stadion an der Alten Försterei beim leistungsgerechten torlosen Unentschieden. Für den FCA heißt es nun, den Punktgewinn im nächsten Heimspiel gegen das Team aus Mönchengladbach (Samstag, 15.30 Uhr) durch einen ersten Saisonsieg zu vergolden und den Worten von Neuzugang Niklas Dorsch endlich Taten folgen zu lassen. „Defensiv haben wir es richtig, richtig gut gemacht. Jetzt brauchen wir einfach noch das letzte Quäntchen, um vorne eins zu machen.“ 

FCA: Gikiewicz – Gumny, Gouweleeuw, Oxford – Dorsch (90.+1 Arne Maier) – Framberger, Hahn (78. Pedersen), Caligiuri (78. Jensen), Iago – Niederlechner (63. Cordova), Vargas (63. Zeqiri)