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Sonntag, 24.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Bundesliga

FCA vs. Hoffenheim 1:1

Der FC Augsburg und die TSG Hoffenheim trennen sich am 11. Spieltag der Fußballbundesliga nach einem sehenswerten Spiel leistungsgerecht vor 28.000 Zuschauern in der WWK Arena mit einem 1:1-Unentschieden. Das Tor der Gäste erzielte Wout Weghorst (23.), für den FCA war Ermedin Demirovic erfolgreich (53.). In der zweiten Halbzeit erschütterte ein Superböller aus dem Hoffenheimblock das Stadion und mehrere Zuschauer erlitten ein Knalltrauma.

Augsburgs Trainer Jess Thorup konnte im Vergleich zum 1:1 in Köln wieder auf Felix Uduokhai (nach Gelb-Rot-Sperre) zurückgreifen. Neu auch, dass Vargas von Beginn an ran durfte. Deshalb mussten Bauer und Michel auf der Bank Platz nehmen. Anders als in den drei zurückliegenden Spielen unter Thorup war der FCA in den ersten 20 Minuten hellwach, weshalb sich von Beginn an ein munteres Rauf-und-runter-Match entwickelte – mit leichten Vorteilen für den FCA, der aber nach dem Hoffenheimer Führungstreffer deutlich an Dominanz abgab.

Verteidigten die Augsburger bis zur 23. Minute vorbildlich (in ausreichender Balance mit der Vorwärtsbewegung), so fiel der Sinsheimer Führungstreffer nach einem Katastrophen-Duett von Tietz und Gumny: Phillip Tietz trifft eine Bebou-Flanke nicht richtig, sodass der Ball auf die linke Seite zu Bülter kommt, der von Robert Gumny nur alibimäßig gestört wird und deshalb in Ruhe zum einlaufenden Weghorst am zweiten Pfosten flanken kann. Und der Niederländer findet die wiederum als zweiter Hoffenheimer Akteur die Ruhe, um mit dem Kopf überlegt einzunetzen (23.). Danach läuft beim FCA nach vorne nur noch wenig und Hoffenheim reißt das Spiel an sich, ohne zu größeren Chancen zu kommen. Der FCA bekommt über die linke Seite gar nichts zustande. Vargas taucht nach 25 Minuten ab – oder ist nur in der Mitte oder rechts anzutreffen, wo er zum Beispiel in der 46. Minute im Verbund mit Jensen und Gumny zum Flanken kommt – und genau dorthin flankt, wo er zu stehen hätte.

Die Bilanz zur Halbzeit ist erschütternd: 70:30 Ballbesitz für Hoffenheim, die Sinsheimer sind auch bei den optionalen Toren weit vorne und führen jeden statistischen Wert an. Die knappe Pausenführung der Gäste ist haushoch verdient.

So scheint es auch in Halbzeit zwei weiterzugehen, doch es sollte anders kommen. Der FCA arbeitet und spielt sich mit Wucht in die Partie hinein und gewinnt die zweite Halbzeit nicht nur wegen des Tores: Ein genialer Federstrich von Demirovic setzt ein Augsburger Lebenszeichen: Demirovic tanzt auf der linken Seite Kabak und Bebou aus, läuft quer zum Strafraum, um sich Raum für einen Schuss zu schaffen, was gelingt – und der Schlenzer des FCA-Kapitän rutscht wunderbar ins lange Eck. Ein echtes Klassetor nach einer überragender Einzelleistung (53.).

Brachte sofort mehr Schwung ins FCA-Spiel: Iago © DAZ

Was danach folgt, könnte Augsburgs Trainer Thorup gefallen haben, denn nun ist der FCA dem Führungstreffer deutlich näher als die Sinsheimer. Nach einer längeren Spielunterbrechung wegen eines Böllers und verletzten Zuschauern verdient sich der FCA das Remis. Aber erst so richtig als Thorup zum wiederholten Male seine Fehlaufstellung auf der linken Seite korrigiert: Der links verwaiste Flügel wird durch Iago und Engels (für Vargas und Pedersen) viel zu spät gebildet. Nun geht bei den Augsburgern endlich auch auf der linken Seite die Post ab. Das FCA-Spiel ist jetzt deutlich breiter angelegt und eröffnet mehr Räume für schnelle Angriffe: Engels wird freigespielt und legt quer auf den freistehenden Demirovic, der kläglich diese 100-prozentige vergibt (81.). Dosch und Iago kommen zu weiteren Topp-Tormöglichkeit, doch es sollte nicht sein. Nach zwei unterschiedlichen Halbzeiten gelingt es dem FCA, unter Jess Thorup das vierte Mal in Folge nicht zu verlieren.

Nach der Länderspielpause  muss der FC Augsburg in Berlin gegen Union Berlin antreten (Sa. 25. Nov. 15.30 Uhr.).

FC Augsburg:  Dahmen – Gumny, Gouweleeuw, Uduokhai, Pedersen (76. Iago) – Dorsch, Rexhbecaj, Jensen (84. Mbabu), Demirovic (90+3 Belijo), Vargas (76. Engels), Tietz (90+3 Michel).