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Dienstag, 23.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Bundesliga

FCA verliert in Leipzig mit 2:3

Der FC Augsburg verliert in Leipzig gegen RB Leipzig mit 2:3. Die Tore des FCA erzielten vor 46.000 Zuschauern in der Red Bull Arena Maier (5.) und Vargas (82.). Für Leipzig waren Kampl (10.) und Timo Werner (32./35.) erfolgreich.

FCA-Trainer Maaßen baut seine Startelf im Vergleich zum Heimspiel gegen Köln auf drei Position um: Für den verletzten Gikiewicz spielt Koubek im Tor. Uduokhai und Pedersen ersetzen Vargas und Jensen (beide Bank). 

Bereits in der 3. Minute vereitelt Koubek eine Großchance der Leipziger: Szoboszlai wird von Werner freigespielt und kommt am rechten Eck des Fünfers zum Abschluss, aber Koubek ist schnell unten. Kurz darauf geht der FCA mit einem sehenswerten Angriff in Führung: Iago spielt den Ball von links in die Mitte zu Maier, der aus acht Metern direkt und wuchtig das Leder unter die Latte setzt.

Schnelle Augsburger Führung wird wenig später egalisiert

Wie so oft spielt der FCA zu Beginn mutig nach vorne, doch nach der Führung kommt zu wenig nach, sodass Leipzig dominiert und prompt kurz nach der FCA-Führung ausgleicht: Rechts lässt Werner Uduokhai stehen und passt an den ersten Pfosten, wo Kampl vor Baur an den Ball kommt und ihn am machtlosen Koubek vorbei über die Linie drückt (10.). In der Folge bekommt der FCA kaum ein Bein vor das andere und befindet sich nur noch im Verhinderungsmodus, ohne auch nur einmal nach vorne einen Akzent zu setzen, während RB immer mehr Chancen kreiert. Deshalb ist die Führung der Sachsen ein Abbild des Spielverlaufs: Henrichs bedient Werner von rechts mit einer flachen und scharfen Hereingabe und Werner schließt überlegt ab (32.). Drei Minuten später gelingt Werner gar ein Doppelpack mit einem Tor fürs Bilderbuch: Einen eher riskanten Pass nimmt der Leipziger Nationalspieler so gekonnt an, sodass er das Leder im Fluss der Bewegung volley unter die Latte versenken kann (35). Der neue Spielstand bildet den Spiellauf durchaus richtig ab, da die Augsburger hinten zu schlafmützig agieren und mit dem Ball nach vorne nichts anfangen können.

Maaßen reagiert verärgert, indem er den Angsthasen-Fußballer Gumny bereits in der 37. Minute durch den offensiveren Jensen ersetzt. Die ersten guten Eindrücke des FCA fühlen sich nun seltsam an, da der FCA das Spiel durch dumme Abwehrfehler komplett verschenkt und die Leipziger völlig zurecht zur Halbzeit mit 3:1 vorne liegen.

FCA überzeugt in der zweiten Halbzeit

An ihm lag es nicht – T. Koubek machte einen souveräneren Eindruck als zuletzt Gikiewicz – Foto: Lina Mann

In der zweiten Halbzeit dagegen zeigt der FCA seine bisher beste Auswärtshalbzeit, was aber zunächst auch daran liegt, dass RB im Verwaltungsmodus agiert. Nach wie vor hapert es bei den Augsburgern, wenn es darum geht in Ballbesitz eine Lösung Richtung Leipziger Strafraum zu finden. Aber RB soll im Lauf des Geschehen die Kontrolle verlieren. Bis zur 60. Minuten passiert zunächst aber recht wenig in beiden Strafräumen, doch immerhin hat sich die FCA-Defensive stabilisiert, was auch an Baumgartlinger liegt, der nach der Pause Arne Engels ersetzt, der nach hinten zu instabil agierte. In der 60. Minute bringt FCA-Trainer Enno Maaßen für den völlig abgemeldeten Beljo und den untergetauchten Maier Vargas und Cardona. Zwei Wechsel, die das Augsburger Angriffsspiel sofort beleben. Man könnte auch sagen, dass diese Wechsel die falsche Startaufstellung unterstreichen, denn nun gelingt es dem FCA tatsächlich Fußball zu spielen, wie man Fußball spielt, wenn man hinten liegt. Und dies auswärts gegen starke Leipziger, denen das Spiel nun entgleitet. Den Auftakt für die Augsburger Druckphase macht Cardona, der in der 65. Minute einen schönen Pass in den Lauf nicht versenkt. Der FCA zeigt sich nun mit Engagement nach vorne, ist allerdings nicht zwingend genug. Doch in der 82. Minute gelingt den Schwaben der hochverdiente Anschlusstreffer: Orban schafft es nicht den Ball aus der Gefahrenzone zu köpfen, so kommt Pedersen aus der zweiten Reihe zum Schuss, der Ball flippert zu Vargas, der aus 12 Metern zu 2:3 einnetzt. 

Die Augsburger Schlussoffensive findet somit tatsächlich statt. Zum mittlerweile verdienten Ausgleich kommt es jedoch nicht. Die Leipziger Abwehr kann mit Mühe immer wieder klären. Ein weiteres Spiel, das die eklatanten FCA-Schwächen nach vorne offenbart, aber immerhin stimmte aufgrund der Performance des FCA in Halbzeit zwei der Gesamteindruck, was auch die Expected-Goal-Statistik unterstreicht. 

Aus Augsburger Sicht rücken jedoch die prekären Plätze immer näher, da sowohl Stuttgart gegen Dortmund (!) als auch Hoffenheim gegen Bayern (!) jeweils einen Punkt erobern konnten.

Am kommenden Freitag (20.30 Uhr) ist in Augsburg der VfB Stuttgart zu Gast. Dass der FCA in dieser Schlüsselpartie ohne seinen seit Wochen formstarken Kapitän Jeffrey Gouweeleeuw auskommen muss, ist eine bittere Pille der besonderen Art. Gouweeleeuw erhielt seine 10. Gelbe Karte in dieser Saison und muss eine Partie aussetzen.

FC Augsburg: Koubek – Gumny (38. Jensen), Bauer, Gouweleeuw, Uduokhai (, Iago – Pedersen, Engels (46. Baumgartlinger) , Rexhbecaj, Maier (61. Vargas)- Beljo (61. Cardona).

Tore: 1:0 Maier (4.), 1:1 Kampl (10.), 2:1 Werner (32.), 3:1 Werner (35.), 3:2 Vargas (82.).