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Montag, 12.05.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Schlappe im Schwabenderby

Trotz respektabler Rückrundenbilanz: Nach der 0:4 Niederlage in Stuttgart droht der Thorup-Truppe ein trostloses Saisonfinale wie im letzten Jahr.

Von Udo Legner

Wenn es um Nichts mehr geht, dann geht beim FCA bestimmt nichts mehr. Diese Binsenweisheit scheint für den FCA wie in Stein gemeißelt.

Aller schlechten Dinge sind drei

So verlor der FCA am 33. Spieltag nach den beiden Niederlagen gegen Bayer Leverkusen und Holstein Kiel beim Tabellennachbarn VfB Stuttgart – der seine letzten fünf Heimspiele allesamt verloren hatte – auch das dritte Spiel in Folge sang- und klanglos. Im Vorfeld des Schwabenderbys brodelte die Gerüchteküche. Erstmals ging es dabei auch um den bislang unumstrittenen FCA-Trainer Jess Thorup und seinem weiteren Verbleib beim FCA. Jetzt aber wieder zum Spiel …

Nach wie vor stand Hoffnungsträger Mergim Berisha nach seiner Rückkehr dem FCA nicht zur Verfügung. O-Ton Thorup: „Es tut mir weh, immer wieder sagen zu müssen, dass er es nicht geschafft hat“. Mit einer einzigen Änderung in der Startelf – Gumny für Wolf – lief der FCA gegen den Pokalfinalisten VfB Stuttgart auf.

Die Anfangsphase verhiess nichts Gutes. Der VfB berannte ungestüm das Augsburger Tor und der FCA konnte von Glück sagen, dass er in der mit 55.000 Zuschauern ausverkauften MHP-Arena nicht gleich in Rückstand geriet und es beim Lattenkracher von Leweling (3.) blieb. Doch kurz danach nahm das Verhängnis seinen Lauf: Wieder war es Leweling, der die Verwirrung in der FCA-Defensive nutzte und FCA-Keeper Finn Dahmen zu seiner ersten Parade zwang. Der Abpraller landete bei Karazor, der zum 1:0 für den VfB abstaubte (8.). Es sollte noch schlimmer kommen, denn kurz darauf sah Samuel Essende zu Recht die rote Karte (12.), da er gegen den Stuttgarter Nationalspieler Stiller brutal eingestiegen war. In Unterzahl schlug sich der FCA bis zum Halbzeitpfiff durchaus wacker und kam durch Gumny (30.), Zesiger (38.) und Claude-Maurice (39.) zumindest zu Halbchancen. Einen richtigen Hingucker gab es allerdings nur auf der Gegenseite, als Finn Dahmen von Jokerman Millot zu einer weiteren spektakulären Parade (36.) gezwungen wurde.

Fazit zur Halbzeit: Abgesehen von der roten Karte für Samuel Essende und dem neuen Bundesliga-Rekord in Sachen frühe Auswechslungen für den VfB – neben Stiller mussten auch Stiller-Ersatz Keitel und Jeltsch verletzungsbedingt ausgewechselt werden – gab es wenig Nennenswertes zu benennen.

Die zweite Halbzeit ist schnell erzählt. Nach dem zweiten Stuttgarter Treffer kurz nach Wiederbeginn (51.) – Nick Woltemude kam nach Patzern in der FCA-Abwehr aus zentraler Position zum Schuss und schon hieß es 2:0 für den VfB – fand der FCA keine Mittel, das Spiel noch zu drehen. In der Schlussphase schraubten Enzo Millot (80.) und Ex-FCAler Ermedin Demirovic (87.) das Ergebnis noch zum verdienten 4:0 Endstand für den VfB hoch.

Nach der 12. Saisonniederlage bleibt zu hoffen, dass es beim dreckigen Dutzend bleibt und sich der FCA seinen getreuen Fans am letzten Spieltag in der heimischen WWK-Arena endlich mal wieder von seiner Schokoladenseite zeigt. Durch einen Sieg im letzten Heimspiel gegen Union Berlin (Samstag, 15.30 Uhr) könnte die bisherige Saisonbilanz von elf Siegen, zehn Unentschieden und zwölf Niederlagen zumindest ausgeglichen gestaltet werden. Schwabenherz, was willst du mehr!

FC Augsburg: Dahmen – Matsima, Gouweleeuw, Zesiger – Gumny (58. Koudossou), Jakic, Onyeka (82. Rexhbecaj, Kömür (58. Maier), Giannoulis – Claude-Maurice (75. Tietz), Essende