Bundesliga
FCA missglückt Befreiungsschlag gegen schwache Schalker
Das Duell der kriselnden Kellerkinder zwischen dem FCA und Schalke 04 vor 27.233 Zuschauern in der einmal mehr nicht ausverkauften WWK-Arena endete 1:1 Unentschieden. In der ersten Halbzeit waren die Augsburger die klar bessere Mannschaft und ließen die erschreckend schwachen Schalker ein ums andere Mal schlecht aussehen. Die frühe FCA-Führung durch Michael Gregoritsch (13.) hatte bis zur 52. Minute Bestand. Nach Daniel Caligiuris Ausgleichstreffer bauten die Baum-Schützlinge immer mehr ab und hatten am Ende Glück, dass es bei der Punkteteilung blieb.
Von Udo Legner
Nach der Auswärtspleite gegen Leverkusen nahm FCA-Coach Manuel Baum gleich drei personelle Wechsel vor. Schmid, Richter und Koo standen für Framberger und Hahn in der Startelf und auch Caiuby durfte nach dem Tamtam um seine infantile Hautbemalung erst einmal mit der Ersatzbank vorliebnehmen.
Augsburg begann aggressiv und offensiv und spielte sich gegen das neu formierte Gästeteam aus Gelsenkirchen gleich mehrere Chancen heraus. Gregoritsch und Khedira (8./11.) zwangen Schalkes Keeper zu ersten Paraden. Aller guten Dinge sind drei – Gregoritsch nutze per Kopf die dritte Gelegenheit und einen schlimmen Patzer des Schalker Schlussmanns Fährmann zur frühen Führung (13. Min.) für den FCA.
Das vielversprechende Fazit nach der ersten Viertelstunde: 6:1 Torschüsse und 56 Prozent gewonnene Duelle! Richter und Koo (18./25.) versäumten es, in dieser Drangphase der Augsburger die hochverdiente Führung auszubauen.
Schalke – nur ein Schatten vergangener Tage
Die Schalker fanden auch nach dem Rückstand keine Mittel gegen die bissigen und agilen Augsburger. Selbst bei Freistößen und Eckbällen beschworen sie keine Torgefahr herauf. So war Naldo bei seinem Comeback der einzige Lichtblick beim erschreckend blassen Auftritt der Knappen. Die mit viel Vorschusslorbeeren bedachten Neuen in der Tedesco-Truppe (Serdar, Teuchert und Skrzybski) blieben den Beweis ihrer Klasse allesamt schuldig. Dass Schalke dennoch ab der 53. Minute das Spiel zu dominieren begann, war der Schludrigkeit der Augsburger Defensive geschuldet. Der für den Gelb-Rot gefährdeten FCA-Kapitän Daniel Baier eingewechselte Caiuby patzte bei einer Klärungsaktion, sodass Caligiuri an den Ball kam und mit einem Volleyschuss flach ins linke untere Eck FCA-Schlussmann Luthe das Nachsehen gab.
Die Angst ist ein zweiter Schatten
Dieser Ausgleichstreffer aus dem Nichts – Caligiuris Treffer war der erste Schalker Torschuss seit der 33. Minute – markierte den Wendepunkt. Die Augsburger knüpften nun an ihre katastrophalen Auftritte der letzten Spiele an und spielten zum Entsetzen ihrer Fans wie ein Absteiger. Fast sämtliche Angriffsbemühungen versandeten im Nichts, weil sowohl Überraschungsmomente als auch Anspielstationen fehlten. Max und Gregoritsch übertrumpften sich gegenseitig mit Fehlpässen.
Finnbogasons Laufwege stellten Fans wie Mitspieler vor große Rätsel und wollten so gar nicht zu seinem Lauf vor seiner Verletzung passen. Seine Auswechslung war folgerichtig, auch wenn sie viel zu spät (89. Min.) kam.
In den letzten Minuten der Partie waren Augsburger Torchancen Fehlanzeige und fast hätte es für die immer stärker aufkommenden Knappen noch zum Siegtreffer gereicht.
Nach dem 1:1 Unentschieden befinden sich beide Teams weiterhin in höchster Abstiegsgefahr. In der anstehenden englischen Woche geht es für den FCA fast schon um Alles oder Nichts! Ohne zumindest einen Dreier aus der Partie in Berlin (Dienstag, 20.30 Uhr) und beim letzten Heimspiel der Vorrunde gegen die wiedererstarkten Wolfsburger (Sonntag, 15.30 Uhr) dürfte es für den FCA auf einem Abstiegsplatz in die Winterpause gehen.
FC Augsburg: Luthe – Gouweleeuw, Khedira, Hinteregger – Schmid, Baier Max – Koo, Gregoritsch, Richter – Finnbogason
Einwechslungen:
46. Caiuby (für Baier)
72. Hahn (für Richter)
89. Cordova (für Finnbogason)