FCA: Eine Macht am Lech
Der FCA bleibt zu Hause eine Macht! In einem packenden Bundesligaspiel besiegten die Augsburger den HSV am 13. Spieltag vor 30321 Zuschauern mit 3:1 und erzielten damit den fünften Heimsieg in Folge.
Von Siegfried Zagler
Die Hamburger gingen zwar in der ersten Hälfte durch ein Tor von Rafael van der Vaart in Führung (45.), Halil Altintop (50.), Raúl Bobadilla (61.) und Paul Verhaegh per Foulelfmeter (70.) drehten die Partie in der zweiten Hälfte aber noch. Soviel zur Chronologie der Höhepunkte. Zur Aufstellung lässt sich festhalten, dass Markus Weinzierl ein Einsehen hatte und Sascha Mölders aus der Startelf nahm. Für Mölders spielte Tim Matavz in der Spitze und als Matavz bereits nach zwölf Minuten verletzt den Platz verlassen musste, wurde er von Nikola Djurdjic ersetzt, nicht von Mölders. Im Vergleich zum Team, das in Stuttgart begann, musste Weinzierl den verletzten Marwin Hitz im Tor durch Alexander Manninger ersetzen.
Mit dem HSV präsentierte sich nach Dortmund in dieser Saison die zweitbeste Mannschaft in der SGL Arena. Die Hamburger agierten in der Defensive ähnlich überzeugend wie der FCA, der zwar versuchte, das Spiel zu machen, aber nicht in der Lage war, gefährlich in den Strafraum der Hanseaten einzudringen. Und so kam es, dass trotz eines intensiven Tempospiels wenig Torszenen entstanden. Das Spiel war in beiden Hälften auf hohem Niveau und zählt insgesamt zum Besten, was der FCA bisher zu Hause zeigte. In einer insgesamt starken Mannschaft ragte Halil Altintop heraus, der immer in Bewegung war und zum Dreh- und Angelpunkt des kampfumtosten Geschehen wurde, während Linksverteidiger Baba einen schwachen Tag hatte und meistens neben der Spur stand, was er aber durch seine genaue Flanke in den Lauf von Bobadilla beinahe vergessen machte. Kurz vor Halbzeit reichte dem HSV ein Federstrich zum Führungstreffer: Götz leitete diesen über rechts ein. Müller spielte auf Rudnevs, der direkt auf van der Vaart weiterleitete Der Holländer schloss trocken aus neun Metern ins Lange Eck ab (45.+1).
In der zweiten Halbzeit spielte der FCA unbeeindruckt nach vorne, ohne dabei die Defensive zu vernachlässigen. Und wurde dabei durch Tore belohnt, bei denen auch ein wenig Glück im Spiel war. Damit sind der aus einem Freistoß resultierende Treffer sowie der verwandelte Foulelfmeter gemeint. Der Elfer war keiner und beim Freistoß hatte Altintop Glück, dass nach Djurdjics verunglückter Direktabnahme (nach Flanke von Werner) ihm der Ball vor die Füße fiel. Astrein dagegen das Führungstor der Augsburger in der 61. Minute: Baba spielt Werner frei und geht die Außenlinie entlang, Werner timt seinen verzögerten Doppelpass auf Baba perfekt, der nicht weniger präzise eine flache Bogenlampe in den Lauf von Bobadilla zirkelt. Bobadilla hatte keine Mühe aus vier Metern das Leder ins Netz zu drücken.
Mit dieser Leistung gegen einen starken HSV hat sich der FCA am 13. Spieltag der Fußballbundesliga im oberen Drittel der Tabelle angeflanscht. Der Tabellenstand ist für die Augsburger nicht viel mehr als eine Momentaufnahme, wie Trainer und Vereinsführung betonen. Das ist klug, aber es ist ohnehin ein allseits bekannter Sachverhalt, dass der Tabellenstand vor dem 34. Spieltag nie mehr als eine Momentaufnahme ist: Er zeigt an, wo die Mannschaften aktuell stehen. Dass der FCA vor dem Sonntagsspiel nach 13 Spieltagen auf Platz vier steht, hat nichts mit Glück zu tun, sondern mit den grandiosen Defensivleitstungen der Brechtstädter, die am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Köln zu Gast sind. Falls dem FCA dort der dritte Auswärtssieg gelingen sollte, fände am 13. Dezember in der SGL-Arena gegen den FC Bayern das Spitzenspiel des Spieltages statt.
FCA: A. Manninger; – P. Verhaegh; A. Baba; J. Callsen-Bracker; R. Klavan; – T. Werner; H. Altintop; R. Bobadilla; M. Feulner; D. Baier; – T. Matavz.
Eingewechselt: J. Hong (85.); A. Esswein (89.); N. Djurdjic (12.).
Ausgewechselt: H. Altintop (85.); R. Bobadilla (89.); T. Matavz (12.).
Auswechselbank: I. Gelios (TW); D. Kohr; F. Caiuby; S. Mölders.
Tore:
0:1 Rafael van der Vaart (45.)
1:1 Halil Altintop (50.)
2:1 Raúl Bobadilla (61.)
3:1 Paul Verhaegh (70.) Elfmeter