Bundesliga
FCA in Mainz wie ein Karnevalverein
In der 20. Runde der Fußballbundesliga verliert der FC Augsburg auswärts gegen den 1. FSV Mainz 05 vor 22.000 Zuschauern in der Mewa Arena mit 1:3. Die Tore der Rheinhessen erzielten Lee (21./52.) und Onisiwo (24.). Für den zwischenzeitlichen Augsburger Anschlusstreffer sorgte Demirovic per Handelfmeter (28.).
FCA-Trainer Enrico Maaßen veränderte die im Heimspiel gegen Leverkusen siegreiche Elf auf zwei Positionen: Ermedin Demirovic kam für Frederik Jensen in die Startelf zurück, für Pedersen rückte Renato Veiga nach. Veiga gab ein schwaches Debüt und konnte seine Aufstellung in einer Stunde Spielzeit in keiner Szene plausibilisieren. Für die beiden zuletzt so starken Maier und Engels gilt das Gleiche. Sie wurden in der 62. Minute durch einen Dreierwechsel ersetzt. Ganz schwach auch FCA-Keeper Gikiewicz, der das zweite Mainzer Tor im Alleingang verschuldete und Glück hatte, dass seine weiteren Fehler von Mainz nicht bestraft wurden. Auch Felix Uduokhai zeigte vornehmlich auf der linken Seite Schwächen, sodass das man ihm allein durch sein uninspiriertes wie leichtfertiges Dribbling die Führung der Mainzer ankreiden muss. Die FCA-Abwehr erlaubte den 05er zwei Karnevalstore und Augsburg konnte nach einem Elfmetergeschenk froh sein, mit nur einem Tor Differenz in die Pause zu gehen.
Fazit zur Halbzeit: Nach vorne spielte der FCA wie ein Tanker, der den Weg aus dem Hafenbecken nicht findet: umständlich, langsam und ungenau. Kaum ein Pass ins letzte Drittel der Mainzer fand eine Schnittstelle oder einen Abnehmer. Die kämpferische Einstellung stimmte, doch Mainz war in allen Disziplinen besser als der FCA, ohne dabei wirklich Überzeugendes leisten zu müssen. Nach dem 3:1 durch Lee, ein Uduokhai-Gedächtnis-Fehler von Gumny, schien die Messe bereits kurz nach der Pause gelesen, bis sich Mainz-Keeper Finn Dahmen den Ball selbst über die Linie schusselte (74.). Doch das Tor sollte nicht zählen, da Jensen leicht im Abseits gestanden haben soll: Mainz, wie es singt und lacht.
Am Ende des Tages muss man FCA-Trainer Maaßen widersprechen, der nach dem Leverkusen-Spiel die drei kommende Spiele gegen drei “Gegner auf Augenhöhe” einschätzte. Der erste davon war bereits eine halbe Klasse besser als der FCA, der in keiner Phase des Spiels den Eindruck erweckte, dass für ihn das Spiel zu gewinnen sei. Eine Folge schwerer individueller Fehler in der Abwehr plus ein unorganisiertes Spiel nach vorne: Der FCA präsentierte sich in Mainz wie eine Mannschaft ohne Plan und Spirit.
In der Schlussphase mussten die zirka 1500 mitgereisten FCA-Fans darunter leiden, dass fast jede Bewegung des FCA Richtung Mainzer Tor im Nichts verpuffte. Apropos FCA-Fans: Es ist zum Fremdschämen, wenn man das Konterfei Bertolt Brechts als Banner ausbreitet, dazu Zitate setzt, die nicht von Brecht stammen und anschließend wie ein Kindergarten mit Pyros zündelt.
Am kommenden Freitag empfängt der FC Augsburg die TSG Hoffenheim (20.30 Uhr).