FCA
FCA in Hoffenheim – Niederlage mit Ansage
Hoffenheim will international spielen, das war die Aussage des TSG-Trainers Pellegrino Matarazzo im Vorfeld des Spiels gegen Augsburg. Also musste unbedingt ein Sieg her, um zumindest nach Punkten mit dem FCA gleich zu ziehen. Der FCA hätte also gewarnt sein können.
von Peter Bommas
Die Aufstellung von FCA-Trainer Jess Thorup – verletzungsbedingt im Vergleich zum Heimspiel gegen Köln auf mehreren Positionen verändert (statt Rexhbecai, Jensen und Mbabu mit Engels und Bauer in der Startelf, wieder mit Demirovic vorne drin, einer Fünferkette und defensiver Ausrichtung) – schien diesem Aspekt Rechnung zu tragen. Doch die Rechnung ging nicht wirklich auf. Von Beginn an die TSG im Vorwärtsgang mit Spielkontrolle und aggressiv in den Zweikämpfen, der FCA abwartend, zu passiv und nicht immer aufmerksam. So musste schon in der siebten Minute Tietz in höchster Not vor dem Kasten von FCA-Keeper Dahmen retten und in Minute zwölf verletzte sich der starke Jakic und musste durch Breithaupt ersetzt werden. Die TSG drängte aufs Führungstor und der FCA sah dabei zu. Logische Folge: Das 1:0 nach einem genialen Pass von Kramaric auf Kaderabek, der zu Weghorst weiterleitete – der musste nur noch einschieben. Der FCA hatte noch nicht recht verdaut, was die TSG da spielte, da passierte drei Minuten später schon das nächste Malheur. Stach setzt sich durch, spielt direkt auf Prömel, der zu Kramaric durchsteckt, der den Ball unhaltbar für Dahmen zum 2:0 in die rechte Ecke schlenzt. Bis dahin findet der FCA praktisch nicht statt. Nach einer halben Stunde die erste Torannäherung durch Vargas-Flanke, die aber keinen Abnehmer findet. Die TSG ist in allen Belangen total überlegen, hat schon fünf Torabschlüsse, der FCA keinen! Der FCA macht einen ratlosen, zerfahrenen Eindruck und kommt erst in den letzten Minuten der ersten Halbzeit zu einer torgefährlichen Aktion: Vargas erwischt einen schlampigen Durchstecker von Jurasek und sucht aus kurzer Distanz den Abschluss. Baumann mit starker Parade, Engels nimmt den Abpraller im Nachschuss und wieder ist Baumann zur Stelle. Das hätte der Anschlusstreffer sein müssen.
Fazit nach den ersten 45 Minuten: Hoffenheim führt verdient, ist durchgehend spielbestimmend und kontrolliert das Spiel, der FCA ist erst ab der vierzigsten Minute auf Augenhöhe. Das ist zu wenig. Die zweite Halbzeit beginnt ohne personelle Veränderungen und man merkt gleich – wie so oft seit Thorup der Trainer ist – die Mannschaft hat jetzt einen Plan, hat sich etwas vorgenommen und legt sofort los. Von der 46. bis zur 54. Minute mehrere gute Torchancen, zunächst für Maier, dann nach der gelben Karte für Kaderabek ein satter Schuss von Engels, den Baumann bravourös pariert. In der 54. Minute legt Pedersen den Ball schön auf den Elfmeterpunkt, Maier zieht ab – und trifft den Pfosten. Jetzt liegt der Anschlusstreffer in der Luft, in der 61. Minute lenkt Tietz den Pass vom dynamischen Maier auf Demirovic, der aus nächster Nähe an Baumann vorbei den Ball ins Tor bugsiert – 1:2 und der FCA macht weiter Druck, will den Ausgleich. Zwischen der 66. und der 75. Minute auf beiden Seiten viele Wechsel, Beljo kommt beim FCA für Vargas, der junge Mert Kömür kommt für Engels und feiert sein Debüt, Biel kommt für Maier. Der FCA spielt weiter nach vorn, Brooks und Weghorst retten in höchster Not bei einem satten Schuss von Pedersen. Von der TSG kommt zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel, der Ausgleich ist zum Greifen nahe. Dann wechselt in der 87. Minute die TSG Bebou für Beier ein und der macht dann drei Minuten später alles klar mit dem 3:1 für Hoffenheim.
Fazit: Der FCA hat die erste Halbzeit weggeschenkt, hatte in der zweiten Halbzeit das Gesicht gezeigt, dass man aus den letzten vier Spielen kannte und hätte den Ausgleich verdient. Aber wie schon öfter ganz am Schluss eine Unaufmerksamkeit und so kam es, wie es nicht kommen musste. Wiedergutmachung am kommenden Freitag in der heimischen WWK-Arena gegen die Eisernen aus Berlin (20:30 Uhr). Ein einstelliger Platz unter den ersten 8 ist immer noch drin!
FC Augsburg: Dahmen – Gouweleeuw, Bauer (64. Pfeiffer), Uduokhai – Vargas (75. Beljo), Engels (75. Kömür), Jakic (12. Breithaupt), Pedersen – Maier (75. Pep Biel) – Tietz, Demirovic