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Dienstag, 08.10.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA in Frankfurt: Erster Punktgewinn im ersten Auswärtsspiel

Nach der 0:4 Auftakt-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim kam der FCA bei seinem ersten Auswärtsspiel nach großer kämpferischer Leistung zu einem torlosen Unentschieden gegen die Frankfurter Eintracht.

Von Udo Legner

Nach der 0:4 Heim-Pleite gegen Hoffenheim nahm FCA-Coach Markus Weinzierl im ersten Auswärtsspiel in der Frankfurter Arena vor 22.000 Zuschauern – 25.000 Tickets hätten zur Verfügung gestanden – zwei Änderungen vor: Reece Oxford und Raphael Framberger ersetzten Kapitän Gouweleeuw (Adduktorenverletzung) und Jensen (Bank).

FCA im Defensiv-Modus

Der FCA fand gut in die Partie und hatte in der Anfangsphase mehr Spielanteile, ohne daraus Kapital zu schlagen. Abschlüsse waren Fehlanzeige und von Torchancen war erst gar nicht zu reden. Ohne den angeschlagenen Kapitän Jeffrey Gouweleeuw beschränkte sich der FCA erst einmal auf eine kompakte Defensive. Die Frage, ob Markus Weinzierl diese Marschroute für seine Mannschaft nur für die Anfangsphase vorgegeben hatte, wurde durch den weiteren Spielverlauf hinfällig. Nach einer hektischen und zerfahrenen ersten Viertelstunde, die von vielen harten Zweikämpfen und noch mehr Ballverlusten auf beiden Seiten geprägt war, rauschte der frühere FCA-Haudegen Martin Hinteregger in einem Luftduell (17.)  mit Florian Niederlechner zusammen. Beide Spieler mussten behandelt werden. Nach längerer Spielunterbrechung ging es für Hinteregger weiter, während Niederlechner sichtlich benommen und mit einer Platzwunde für Fredrik Jensen Platz machen musste. Die Auswechslung des einzigen nominellen FCA-Stürmers führte dazu, dass die bis dahin enttäuschende Eintracht Mitte des ersten Durchgangs besser ins Spiel kam und sich erste Torgelegenheiten erspielen konnte.

Bei den Abschlüssen von Milan-Leihgabe Jens Petter Hauge (38./41.) zeigte sich FCA-Keeper Gikiewicz auf dem Posten. Dank des im Vergleich zum Heim-Debakel gegen Hoffenheim deutlichen Formanstieg des polnischen Schlussmanns sowie der gut funktionierenden neu formierten  FCA-Fünferabwehrkette ging es torlos in die Pause.

Fazit zur Halbzeit: Nach der Auswechslung von Niederlechner war von der Augsburger Offensive wenig, wenn nicht nichts, zu sehen. Da die nötige Unterstützung aus dem Mittelfeld fehlte, konnten sich weder André Hahn, noch Ruben Vargas und Jensen in Szene setzen.

Der FCA verzichtete auf weitere Auswechslungen zur Pause, wurde aber bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff zu einer weiteren Umstellung gezwungen. Jan Moravek zog sich bei einer Balleroberung eine Muskelverletzung zu und musste für Carlos Gruezo (48.) Platz machen.

Im weiteren Spielverlauf rückte Augsburgs Keeper Gikiewicz noch mehr in den Mittelpunkt. Erst parierte er einen Schuss von Kostic (54.), dann wehrte er einen von Gruezo (Handspiel) verschuldeten Freistoß für die Frankfurter souverän ab, den Lindström aus 18 Metern Distanz abfeuerte. Wie aus heiterem Himmel ergab sich inmitten dieser Drangphase der Frankfurter die Chance zur Führung für den FCA. Eintracht-Keeper Kevin Trapp hatte nach einem Rückpass beim Spielaufbau gepatzt und den Ball Gruezo in die Füße gespielt. Gruezos Bogenlampe flog zielgenau Richtung leeres Eintracht-Tor, senkte sich dann aber auf das Tornetz.

Eine Torchancen dieser Größenordnung als bei sollte es für den FCA nicht mehr geben, auch wenn sich durch den von FCA-Coach Markus Weinzierl vorgenommenen dreifachen Wechsel (72.) – Daniel Caligiuri, Michael Gregoritsch  und Mads Pedersen kamen für Dorsch, Hahn und Framberger ins Spiel – noch die ein oder andere Halbchance ergab. In der Schlussphase kam allein die Frankfurter Eintracht durch Rafael Borré (78.) zu weiteren Chancen, die von Rafael Gikiewicz allesamt vereitelt wurden. Mit viel Leidenschaft und dem Glück des Tüchtigen rettete der  FCA das torlose Unentschieden über die Nachspielzeit. 

Nach diesem ersten Punktgewinn am zweiten Spieltag konnte der FCA die rote Laterne an die Berliner Hertha abgeben und kletterte – für wenigstens eine Nacht punktgleich mit Bayern München!  – auf Platz 17. Vor dem nächsten Heimspiel gegen Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr) geht es darum, die Worte von Keeper Gikiewicz zu beherzigen: „Wir müssen mit dem Ball trotzdem mehr zeigen, denn wie in Frankfurt 90 Minuten nur verschieben und hinten stehen, ist auch nicht einfach.“

FCA: Gikiewicz – Framberger (72. Caligiuri), Gumny, Oxford, Uduokhai, Iago –  Dorsch (72. Pedersen) – Moravek (47. Gruezo) – Hahn (72. Gregoritsch), Niederlechner (17. Jensen), Vargas