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Dienstag, 23.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Bundesliga

FCA-Hochgefühle dank Niederlechner

Der FCA knüpfte im ersten Rückrundenspiel an seinen starken Auftritt in der zweiten Halbzeit gegen Bayern München an und besiegte in der heimischen WWK-Arena die Eisernen aus Berlin mit 2:1.

Von Udo Legner

Foto: (c) Ulrich Weber

Mit seinen ersten beiden Saisontoren beendete Florian Niederlechner eine Torflaute und brachte den FCA nach zuletzt drei Niederlagen in Folge wieder auf Distanz zu den prekären Tabellenplätzen.

Im Vergleich zu der Partie gegen Bayern München nahm FCA-Coach Heiko Herrlich zwei Änderungen vor: Tobias Strobl lief für Rani Khedira (Bank) auf, und Florian Niederlechner ersetzte den verletzten Ruben Vargas. Die Anfangsphase gehörte den Gästen aus Berlin, die sich mit viel Biss und beeindruckender Passgenauigkeit in der FCA-Hälfte festsetzten. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten stellte sich die FCA-Abwehr zusehends besser auf das Offensivspiel der Gäste ein. So bestimmten die Eisernen zwar das Spielgeschehen (80:20 Ballbesitz in der ersten Viertelstunde), kamen aber zu keinen nennenswerten Torchancen.

Ganz anders der FCA, der seinen ersten Konter (17.) lehrbuchmäßig mit dem Führungstreffer abschloss. An der Mittellinie verlängerte André Hahn nach gewonnenem Kopfballduell einen Abstoß von FCA- Keeper Gikiewicz auf Niederlechner, der plötzlich freie Bahn hatte und den Ball am chancenlosen Ex-Augsburger Luthe vorbei flach ins lange Eck einschoss. Wer erwartet hatte, dass dieser Treffer – der erste, der dem FCA in der ersten halben Stunde in dieser Saison gelang – an der Dominanz der Eisernen etwas ändern würde, wurde erstmal enttäuscht.

Die Köpenicker spielten weiter geduldig nach vorne und belohnten sich in der 25. Minute mit dem Ausgleichstreffer. Ingvartsen setzte sich an der Strafraumgrenze im Zweikampf gegen Strobl durch und ließ Gikiewicz mit einem platzierten Flachschuss keine Chance. Da beide Teams in der Folge auf Ergebnissicherung bedacht waren, ging es mit diesem Remis in die Pause.

Fazit zur Halbzeit: Ein chancenarmes Spiel, das auf beiden Seiten vom großen Einsatz geprägt war. Kaum war die Partie wieder angepfiffen, stand es auch schon 2:1 für den FCA: Marco Richters Flanke von der linken Außenbahn landete punktgenau bei Hahn. Dessen Volleyschuss konnte von Luthe zwar noch pariert werden, doch dann war Niederlechner zur Stelle und staubte den Abpraller zur 2:1 Führung für den FCA ab. Wie nach Niederlechners erstem Führungstreffer schien die FCA-Führung auch diesmal nur von kurzem Bestand zu sein. Im Anschluss an eine Ecke für Union Berlin kam es zu Protesten, die den Unparteiischen Brych dazu veranlassten, den Videoassistenten heranzuziehen.

In dem Video-Replay war zu erkennen, dass Doppel-Torschütze Niederlechner im Gewimmel Prömel unglücklich am Knöchel getroffen hatte, was folgerichtig mit einem Elfmeter für die Eisernen geahndet wurde. Ingvartsen setzte den Strafstoß so unplatziert auf das Gehäuse von Gikiewicz, dass der Augsburger Keeper zum Entsetzen seiner früheren Teamgefährten parieren konnte.

Noch spektakulärer war die Rettungsaktion des Union-Ex-Keepers Gikiewicz gegen Awoniyis Schuss aus kurzer Distanz (60.). Dies sollte jedoch bis zum Schlusspfiff die letzte hochkarätige Torchance eines dramatischen Duells bleiben, in dem der FCA auch in der Nachspielzeit nichts mehr zuließ. Durch diesen schwer erkämpften Dreier beträgt der Abstand für den FCA auf den direkten Abstiegsplatz – trotz des überraschenden Siegs der Mainzer gegen den Tabellenzweiten RB Leipzig – weiterhin 12 Punkte.

Bereits im nächsten Auswärtsspiel in Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr) dürfte sich zeigen, ob es beim Kampf um den Klassenerhalt bleibt, oder ob sich beim FCA wieder die Sehnsucht nach Höherem einstellt.

FC Augsburg: Gikiewicz – Oxford , Gouweleeuw , Uduokhai – Caligiuri , Strobl , Gruezo (89.Khedira), Iago , Richter (72.Jensen) , Hahn (82.Finnbogason) – Niederlechner (82.Gumny)