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Donnerstag, 21.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA gegen VfL Wolfsburg – Gerechte Punkteteilung in der VW-Krisen-Stadt

Gelingt der erste Auswärtspunkt in der VW-Krisen-Stadt und könnte diese Frage evtl. vom derzeitigen „schwäbischen X-Faktor“ Claude-Maurice (SZ vom 02.11.24) positiv beantwortet werden? Zwei Fragezeichen vor einem Spiel auf Augen- und Tabellenhöhe. 

Von Peter Bommas

Die Antwort darauf in einem Spiel, das arm war an Höhepunkten, geführt von zwei Teams, die am Ende der englischen Woche leicht erschöpft und ideenarm wirkten. Jess Thorup scheint seine Stammelf gefunden zu haben: Wie gegen Dortmund  wieder Labrovic im Tor, die Dreierkette mit Matsima, Gouweleeuw und Schlotterbeck, außen ergänzt um Wolf und Giannoulis, im Mittelfeld mit Jakic, Onyeka und Rexhbecaj, vorne drin Tietz und Claude-Maurice. In der 5. Minute nach dem üblichen Abtasten gleich ein hoher Ballgewinn  von Claude-Maurice, der aber zu nichts führt. Im Gegenzug dann eine Ecke für den VFL, die von Wolf souverän geklärt wird. Ansonsten die ersten 20 Minuten ein Spiel, bei dem Wolfsburg eigentlich die Initiative ergreifen müsste, doch mehr als ein Torschuss in der 18. Minute, den Labrovic lässig parierte und ein Kullerball aus 17 Metern sowie ein Flachschuss von Jonas Wind, der aber am FCA-Tor vorbeistreicht, springen für die Wölfe nicht heraus.

Dann, ab der 25. Minute, spielt der FCA plötzlich mit. Claude-Maurice ergreift die Initiative und schießt aufs Wolfsburger Tor – vorbei. Wolfsburg antwortet mit einer starken, aber kurzen Phase, es brennt  vor dem FCA-Tor, doch Labrovic ist der gewohnt  sichere Rückhalt und die folgende Ecke wird sauber wegverteidigt. Dann in der 34. Minute der erste gelungene Torschuss des FCA und der sitzt: Schlotterbeck mit Superpass aus der eigenen Hälfte auf Tietz, der sich von zwei Gegenspielern löst, den herauseilenden Wolfsburger Keeper umspielt und dann einnetzt – 1:0! Wolfsburg drängt nun wütend auf den Ausgleich, doch Labrovic hält alles, was auf seinen Kasten kommt. Dann ist Halbzeit, der FCA führt zum ersten Mal auswärts, die Wölfe zwar mit leichten Vorteilen, aber der FCA mit maximaler Effizienz.

Mit Beginn der zweiten Hälfte versucht Wolfsburg die Regie zu übernehmen, Behrens kommt für Fischer und Majer für Wind, was zu mehr Ballbesitz führt, aber wenig Wirkung zeigt. Dann in der 60. Minute ein feines Zuspiel von Dardai auf Behrens, der zu Tomas durchsteckt, doch der herausstürzende Labrovic ist auf dem Posten. Die Wolfsburger Offensivbemühungen sind einfach nicht zwingend genug. In der 66. Minute wechselt der FCA, Essende kommt für den Torschützen Tietz, für den dieses Mal blassen Claude-Maurice kommt Kabadayi und der gerade eingewechselte Maier muss verletzt wieder raus, Gerhardt kommt. Etwas biedere Augsburger verwalten die Führung, bis auf eine Hackeneinlage  von Essende, die knapp am Pfosten vorbeischrammt, passiert wenig. Und wenn Wolfsburg mal gefährlich vors FCA-Tor kommt, ist Labrovic da, kann einen scharfen Direktschuss von Maehle zur Ecke um den Pfosten lenken und einen von Matsima (Gelbe Karte) an Gerhardt verursachten Freistoß, den dieser aus 25m selbst schießt, sicher fangen. In der 80. Minute kommen beim VfL Kaminski für Baku, Nmecha für Tomas und beim FCA Maier für Rexhbecaj und Koudossou für Wolf.

Augsburg verwaltet, Wolfsburg will den Ausgleich: In der 82. Minute passiert es, der gerade eingewechselte Kaminski flankt in den Strafraum, Maehle nimmt gekonnt mit der Brust an, lässt abtropfen zum sträflich freistehenden Amoura und der knallt den Ball aus 8 Metern unhaltbar für Labrovic in den rechten Winkel – 1:1. Jetzt ist der FCA mit dem Remis gut bedient, denn Wolfsburg will noch mehr. Zehn Minuten muss der FCA noch überstehen – einmal Gelb für Essende in der 86. Minute und Gelb für Amoura in der 88. Minute, dann noch vier Minuten Nachspielzeit und es ist geschafft: der erste Auswärtspunkt der Saison für den FCA und ein VfL Wolfsburg in der Krise. Kein wirklich schönes Spiel, eigentlich ein klassisches 0:0 Match, aber für Augsburg ein Punktgewinn, der gut tut!