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Mittwoch, 30.04.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Fairtradestadt Augsburg

Bilanz nach einem Jahr im Zeichen des Fairen Handels

Vor einem Jahr wurde der Stadt Augsburg der Titel „Fairtradestadt“ verliehen. Die Auszeichnung hat neue Impulse für den Fairen Handel in Augsburg gebracht. Ute Michallik, Mitglied der Steuerungsgruppe „Fairtradestadt“, zieht eine erste Bilanz.

v.l.: OB Kurt Gribl, Franziska Bauer und Hanni Tremmel, Vorstandsmitglieder der Werkstatt Solidarische Welt, am Stand des Weltladens Augsburg bei der Fairhandelsmesse am 9. Juli. (Foto: Werkstatt Solidarische Welt e.V./ Hank)

„Durch das Medienecho wissen jetzt viel mehr AugsburgerInnen, dass sie bei jedem Einkaufen die Welt ein bisschen gerechter gestalten können. In Verbindung mit dem 30jährigen Jubiläum des Weltladens Augsburg und der Werkstatt Solidarische Welt e.V. ist der Faire Handel als wichtiger Bereich der nachhaltigen Entwicklung und der Lokalen Agenda 21 ins Bewusstsein der StadträtInnen gerückt“, so die Geschäftsführerin der Weltladen GmbH Augsburg.

Michallik zählt einige ganz konkrete Erfolge auf: In allen katholischen Tagungshäusern gibt es jetzt Fairen Kaffee. Die InHoGa, der Gastronomiebetrieb des Förderwerks St. Elisabeth, hat bei allen vier Standorten, darunter die Kantinen der Handwerkskammer und der Kfz-Innung, auf Fairen Kaffee umgestellt. Damit werden viele Azubis aus ganz Schwaben erreicht. Außerdem hat das Barfüßer Café, auch ein Betrieb der InHoGa, zusammen mit Radio Fantasy und dem Weltladen im Mai 30 „Faire Frühstücke“ verlost. Konsequent wird der Faire Handel auch im Annahof und im Annapunkt beworben: Es gibt es einen Verkaufsstand und Gäste werden bei eigenen Veranstaltungen mit Fairen Getränken bewirtet, z.B. mit Wein und Sekt vom Vorbildweingut Stellar in Südafrika.

KiTas beziehen den Fairen Handel in ihren Bildungsauftrag ein

Groß geschrieben wird der Bereich der entwicklungspolitischen Bildung: Aufgeschlossene Kindertagestätten wie der Janusz-Korczak-Kindergarten verschenken nicht nur faire Osterhasen und Nikoläuse, sondern beziehen den Fairen Handel auch ganz aktiv in ihr Bildungsprogramm für die Kleinsten mit ein. Die Kinder setzen sich mit der Herstellung ihrer Spielsachen auseinander und haben beim Wettbewerb „Fairspielt“ teilgenommen.

Der Erwachsenenbildung dient ein neuer Flyer, umsonst layoutet von der Agentur Friends Media Group, die auch Fairen Kaffee trinkt, und 5.000-fach aufgelegt. Der Flyer ist im Weltladen, im Großhandel und der Werkstatt Solidarische Welt erhältlich. Ein spezielles Augsburger Produkt Fairen Handels ist die Stadtschokolade (DAZ berichtete), die zusammen mit der Regio Touristik GmbH etabliert wurde. „Trotzdem bleibt noch viel zu tun, bis der Faire Handel für alle selbstverständlich ist als wirksames Mittel zu Armutsbekämpfung und Umweltschutz“, so Ute Michallik. Aber die guten Vorbilder und Projekte stecken bestimmt an.

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