Eva Weber: Wer Terror und Gewalt relativiert oder glorifiziert, kann sich nicht auf die Meinungsfreiheit berufen
Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber hat an alle Augsburger einen Friedensappell gerichtet. Hier der vollständige Text, der auch als Rede auf Youtube zu hören und zu sehen ist.
Hier der komplette Appell:
Liebe Augsburgerinnen und liebe Augsburger,
der grausame Terroranschlag der Hamas macht uns alle fassungslos. Er hat unfassbares Leid über Israel und den Nahen Osten gebracht. Die Stadt Augsburg und ich persönlich stehen fest an der Seite Israels.
Neben den schrecklichen Bildern, die uns tagtäglich aus dem Kriegsgebiet erreichen, sorge ich mich vor allem um unser friedliches Zusammenleben hier in Augsburg. Ich weiß, dass der Konflikt viele Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt beschäftigt. In unserer Tradition als Friedensstadt ist uns das friedvolle Miteinander hier in Augsburg das höchste Gut. Wir müssen uns mit Menschlichkeit, Empathie und Respekt begegnen. Selbstverständlich muss sein, dass wir keine feindseligen Parolen verbreiten, dass wir Haltung zeigen für dasgrundlegende, was uns alle ausmacht und eint: Unsere Menschenrechte. Und es muss selbstverständlich sein, dass wir uns gegenseitig in unserer Trauer um die vielen Toten und unzähligen Verletzten respektieren. Ich spüre in unserer Stadt zurzeit viele Emotionen. Wut, Angst, Trauer, Entsetzen und auch Ratlosigkeit. Wogegen ich mich wehre, ist Terror und Gewalt zu relativieren oder sogar zu glorifizieren. Wer das tut, kann sich nicht auf Meinungsfreiheit berufen. Die eigene Freiheit endet dort, wo Würde und Unversehrtheit anderer betroffen sind.
Deswegen appelliere ich an uns alle: Lasst uns das friedliche Miteinander, das wir in unserer Stadt tagtäglich miteinander leben, gerade jetzt bewahren.
Für Ihre persönliche Unterstützung für den Frieden in unserer Stadt, möchte ich mich jetzt schon bei Ihnen bedanken.